Maulkorbzwang: Ernährung - spezial 

Olli Blümchen" (II)

Ein Beitrag von www.maulkorbzwang.de

Schon kurz nach Erscheinen von "Olli Blümchen hat Durchfall", einem Artikel von Stanislav Straka, Salzufen, trafen bei uns die ersten e-mails und Faxe ein, mit "Umstellungserfahrungen" anderer Hundehalter, gute und weniger gute und viele davon vergleichbar mit den Erfahrungen  von Stan Straka bei der Umstellung  seines Hundes klappte und keiner wußte, warum sie nicht klappte.
Nachdem vernünftige Auskünfte zum Funktionsbereich "Verdauung beim  Hund" in Deutschland schwer bis gar nicht zu erhalten sind, weder von Hochschulen, noch von Tierärzten, ver-ständlicherweise noch weniger von der Futtermittelindustrie und von Industrie-kontrollierten sog. Diskussionsforen im Internet, versuchen wir von  maulkorbzwang.de die Dinge auf unsere und damit etwas andere Weise zu ergründen.
Wir "verreisen" ganz ohne Tickets und laden Sie per Internet dazu ein.Unsere erste Reise wird via  früherer DDR nach Russland führen, wo wir eines anzutreffen erwarten: Arme Menschen und Hunde mit beträchtlichem Alter (hörten wir) und keine Futtermittelindustrie.
Auch Herr Straka hält Hunde und  bildete Hunde aus - früher für die Armee in Tschechien, und er züchtete auch Hunde großer Rassen, auch diese in Tschechien - gesunde Hunde, wie wir von ihm erfuhren, natürlich ernährt, ohne Wissenschaft und ohne "Gesundheit aus der Dose", weil man diese dort gar nicht kannte. Und über-haupt, siehe "Evolution":
gab es nicht einmal eine Zeit,in der Hunde ganz ohne Futtermittelindustrie lebten - weil es sonst keine mehr geben würde :Hunde. Heute ! Inzwischen und zur  Über-brückung der Zeit - können wir unseren Lesern die Antwort eines Tierarztes vorlegen, die wir nicht kommentieren werden, uns aber gleichwohl beim Einsender dafür sehr herzlich bedanken.
 
Nachstehend der gesamte Wortlaut des Briefes - zitiert:
 

Da sind wir wieder bei dem alten Streit, ob industrielles Fertigfutter oder selbstgekochte Hausmannskost die bessere Tiernahrung ist. Dieser nicht endende Disput wird heute teilweise als Glaubenskrieg geführt, obwohl es für beide Seiten fundierte Argumente dafür und dagegen gibt.

Es hat in den letzten Jahrzehnten eine deutliche Entwicklung hin zum Fertigfutter gegeben. Dadurch sieht man ernährungsbedingte Erkrankungen in der Wachstums-phase wie z.B. Rachitis nur noch selten. Außer speziellen Futtermitteln für bestimmte Lebensphasen sei die Bedeutung von Diäten bei verschiedenen Erkrankungen hervorgehoben.

Viele Hunde lebten und leben mit selbst hergestelltem Futter auch sehr gut und ohne Verdauungsprobleme. Eine Umstellung der Fütterung sollte immer behutsam erfolgen. Selbst beim Wechsel von einem Trockenfutter auf das eines anderen Herstellers reagieren viele Tiere mit Durchfall. Ein so drastischer Wechsel der Nahrung wie von jahrelanger Trockenfuttergabe auf Hausmannskost muss deshalb sehr behutsam und langsam durchgeführt werden. Dazu mischt man anfangs einen sehr geringen Anteil des neuen Futters unter das gewohnte, anfangs nur vielleicht 2 oder 3% dann ganz langsam über Wochen ansteigend in Abhängigkeit davon, wie der Darm reagiert.

Ich kann Ihre Feststellung nicht bestätigen, dass sich Hunde nicht gänzlich umstellen lassen in ihrer Ernährung. In vielen Fällen gelingt das ganz problemlos, teilweise auch ohne lange Anpassungsphase. Vielleicht waren es in  Ihren Fällen zu viele Gemüse oder Seefisch oder zu hohe Anteile an Fett oder Eiweiß, was die heftigen Reaktionen ausgelöst hat.

Die Verdauung ist ein sehr komplizierter Prozess, bei dem verschiedne biochemische Reaktionen und Resorptionsmechanismen der Darmschleimhaut unter bakterieller Beteiligung  die Nährstoffe verarbeiten .Das ist ein sensibles System, welches sich an die übliche Nahrung anpasst. Durch eine Änderung der Nährstoffzusammensetzung kann es zur Vermehrung von unerwünschten Keimen mit Gärungs- und Fäulnisprozessen kommen. Unbekannte Eiweißquellen oder schwer verdauliche pflanzliche Bestandteile führen zu entzündlichen Reaktionen an der Darmschleimhaut,  in deren Folge Flüssigkeit aus dem Körper in den Darm abgegeben wird und so Durchfall entsteht. Ist die Entzündungsreaktion der Schleimhaut sehr stark oder kommt es zu allergischer Reaktion auf unbekannte Nahrungsteile, kann die Schleimhaut anfangen zu bluten.

Futterumstellungen sind nicht kritisch zu sehen, wenn sie behutsam vorgenommen werden und wenn gewährleistet ist, dass es weder zu einem Mangel noch zu einer Übermäßigen Zufuhr bestimmter Substanzen kommt, was bei selbstgekochter Nahrung allerdings nicht einfach ist.

Im ersten Lebensjahr und bei Tieren mit chronischen Erkrankungen würde ich von Hausmannskost auf jeden Fall abraten

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