Maulkorbzwang: Ernährung - spezial 

Eine lebenslange Beziehung

Es ist ein Lebensbund,
zwischen Mensch und seinem Hund.
Und das hat einen Grund:

Der Mensch macht sich kund,
was braucht so ein Hund,
damit er schön rund.
Klar! Der Hund braucht Schlund
Jeden Tag ein Pfund.
Doch statt diesem Schlund,
schiebt der Mensch dem Hund,
" Trockenfraß" in seinem Mund.

Da schreit der Hund: So ein Schund!
Mein Hintern ist davon schon wund,
Und was sagt der Mensch dazu??

" Na und?!"


"Olli Blümchen hat Durchfall!"

 Ich dachte, ich sehe nicht richtig: Krankheitserreger im Schweinefleisch lautete die Überschrift eines Artikels der " FAZ" vom 30.01.2002.

Aber nicht die Krankheitserreger waren es, die mich zum Staunen brachten, denn an genug Lebensmittelskandale habe ich mich, so wie wir alle, längst gewöhnt. Die Gründe, warum die Keime, z.B. Salmonellen, die beeinträchtigte Immunabwehr der Tiere überwinden, waren es, die mich entsetzt haben.

Als Hauptursache dafür nennt das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Graduiertenkollege "Schlachttierbelastung und Produkt-Sicherheit" der Universität Leipzig die schlechten Haltungsbedingungen, Stress bei der Aufzucht, beim Transport und beim Schlachten.

Und nun hört, hört: Auch das industriell hergestellte Mastfutter kann das  Immunsystem der Mastschweine schwächen und die "Darmbarrieren" durchlässig für Krankheits-erreger machen.

Alle diese Faktoren haben auf das Immunsystem deutliche Auswirkungen - die Darmwand wird für Krankheitserreger "durchlässig". Salmonellen und andere Keime wandern ins Blut und in die Lymphbahnen, und auf diese Weise können sie sich im gesamten Körper ausbreiten. Von diesem Umstand profitieren unter anderem auch Rotaviren, die schwerste Durchfälle verursachen und auch zum Tode führen können. So viel - stark gekürzt - von den Leipziger Wissenschaftlern.

Deshalb meine Frage an die Futtermittelindustrie: Als Betreiber eines Hunde-pflegesalons und als ehemaliger Inhaber eines Zoofachgeschäftes (25Jahre), beobachte ich, daß es heutzutage nur wenige gesunde Hunde gibt. Diabetes, Bauchspeicheldrüsenerkrankungen, Krebs und Allergien aller Art sind an der Tagesordnung, und sorgen für volle Wartezimmer der Tierärzte.

Ich bin zwar kein Wissenschaftler, aber den Verdacht, das diese Probleme mit der Fertignahrung zusammenhängen können, habe ich schon seit langem. Ich selbst bin seit fast 50Jahren Hundehalter, und (weil es so bequem ist!) füttere meine Hunde seit etwa 23 Jahren mit "Trockenfutter".

Genau so lange habe ich (genauer gesagt: haben meine Hunde) gesundheitliche Probleme.

Was mich aber am meisten schmerzt: Meine letzten 3 Hunde lebten nur 5-6 Jahre. Weil meine jetzige Hündin "Olli Blümchen" 5,5 Jahre alt ist, entschloss ich mich deshalb, sie auf "Hausmannskost" umzustellen, so wie ich es früher erfolgreich praktiziert habe.

Weil ich aus Erfahrung weiß, daß die meisten Hunde auf eine Futtermittelumstellung mit Durchfall reagieren, fing ich mit der Futterumstellung sehr behutsam an: Reis, ein bißchen Hähnchenmagen, -Herz und -Hälse dazu und ohne das bisher gewohnte "Trockenfutter" ganz abzusetzen. Ergebnis: Die Wohnung war "voll" und sogar das Auto, während einer kurzen Fahrt in die Natur zwecks eines gemeinsamen Spazierganges. Dieser Futterumstellungsversuch wurde von mir daraufhin abgebrochen.

 Der nächste Versuch, nachdem sich die Verdauung stabilisiert hatte, erfolgte mit etwas höherem Anteil an Reis und weniger Fleisch. Diesmal war es Rindfleisch. Das Ergebnis war dasselbe, nur mit dem kleinen Unterschied, daß in dem wässrigen Durchfall zusätzlich noch Blut war. Ein Tag Trockenfutter hat aber auch dies wieder "geregelt" : normaler fester Kot, zu meiner und "Olli Blümchens Freude". Inzwischen habe ich alle weiteren "Umstellungsversuche" aufgegeben, allerdings ohne eine Antwort auf ernste Fragen:

Könnte es sein, daß ein Hund von Fertigfutter "abhängig" wird, oder mit Fertigfutter "abhängig gemacht" wird?! Was passiert mit dem Verdauungstrakt des Hundes, dank "Einheitsbrei" (Trockenfutter + Wasser) und was mit der Magensäure, aufgrund täglich gleicher und womöglich auch für die Verdauungswege als "langweilig" empfundener Nahrung? Warum reagieren Hunde derartig negativ auf Nahrungsmittel, die sie seit Jahrtausenden problemlos vertrugen - ohne die Segnungen der Futtermittelindustrie?? Und warum schweigen hierzu die, von denen man Antworten auf diese Fragen erwarten darf?

Mein Tierarzt kann mir darauf keine Antwort geben. Vielleicht kann mir aber ein Futtermittelhersteller sagen, daß ich mit meinen Gedanken falsch liege und mir erklären, worin ich mich irre, wobei ich von einer Branche der Unkultur und Beschiss (Zitat: Eberhard Sinner - CSU, auf der Bundestagsdebatte zu Verbraucherschutz und Verbraucherpolitik am 31.01.2002) kaum eine glaubwürdige Antwort erwarten kann. Vielleicht wird sie mir aber wenigstens helfen, meinen Hund weiterhin mit Fertigfutter zu füttern, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben.

Meinen nächsten Hund werde ich auf alle Fälle so ernähren, wie ich es früher getan habe: Mit Fleisch, Getreide, Obst und Gemüse. Und Speisereste aus unserer Küche, die bekommt er auch! Ohne daß ich dabei ein schlechtes Gewissen habe.

© Stanislav Straka

www.maulkorbzwang.de

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