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Newsletter von Maulkorbzwang und den Dogangels

* Sehr geehrtes frontal 21-Team,

* An das Team von frontal21! Nachfolgend ein "Rezept", das garantiert gelingt.

* Zum Artikel vom 14.05.2002 "SPD will Hunde-Erlass entschärfen"

* Drei Wörter für den Tierschutz

 


Sehr geehrtes frontal 21-Team,

ich habe mit großem Interesse Ihre Sendung verfolgt und dabei mit Bedauern feststellen müssen, dass scheinbar auch die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten inzwischen nicht mehr zu wissen scheinen, was objektive Berichterstattung und Information bedeutet.

Ich möchte sogar fast behaupten, daß Sie sich mit diesem reißerischen Beitrag  auf Yellow-Press-Niveau begeben haben.

Muß man sich denn wundern, daß laut Ihres Berichtes 75% der Bevölkerung Angst vor den sogenannten "Kampfhunden" haben, wenn in den Medien eine derartig negative Stimmungsmache stattfindet?

Wieso werden unschuldige Hunde, die noch nie auffällig waren pauschal als "Kampfbestien" abgestempelt, weil einige wenige ihrer Rasse aus der Rolle fallen und dies meist nur, weil ihre unqualifizierten (und teilweise asozialen) Besitzer sie bewusst oder unbewusst falsch erzogen haben.
Es werden auch nicht Autofahrer pauschal als Raser verurteilt, weil einige unvernünftige Spinner den "Bleifuss" auf dem Gaspedal haben.

Oder sollte man vielleicht alle Männer in Deutschland kastrieren, weil einige wenige entartete und gestörte Individuen ihre sexuellen Triebe nicht unter Kontrolle haben und sich an kleinen wehrlosen  Kindern oder unschuldigen Frauen vergreifen.

Dies mag vielleicht ein sehr drastischer Vergleich sein, aber er trifft sicherlich den Kern der Sache.

Ich bin selbst Mutter von zwei Kindern im Alter von 7 und 5 Jahren und es ist bestimmt das letzte was ich will, dass einem meiner Kinder etwas geschieht, aber ich habe bestimmt mehr Angst, dass ein Sexualverbrecher sich an einem meiner Kinder vergreift, als dass Ihnen von einem Hund auf der Strasse ein Leid zugefügt wird.

Vielleicht sollte sich Ihre Redaktion mal etwas mehr mit den Internetseiten über sogenannte Kampfhundrassen befassen.
Sie würden feststellen, dass alle diese Tiere keineswegs von Haus aus böse Bestien sind.

Mit freundlichen Grüßen
Jutta Dreifuss
 


An das Team von frontal21!

Nachfolgend ein "Rezept", das garantiert gelingt.

Aber eigentlich hat Ihr Team ja gar keine Anleitung nötig, mit Ihrer letzten Sendung (Kommentar von mir dazu haben Sie auch schon per eMail erhalten) haben Sie deutlich bewiesen haben, daß Sie perfekt kochen können.


Rezept zum Kotzen …

Das Rezept für Manipulations-Feinkost:

1       Handvoll (nicht zu groß)Tatsachen
2       Handvoll Ignoranz von Fakten
1       Portion Aussagen (aus dem Zusammenhang gerissen)
1       Bund (nicht zu klein) menschliche Ängste
4 - 5  Portionen Falschinformationen (ganz nach Geschmack)
3 - 6  Eßlöffel Verdummungspulver
1       Prise Unterstellungen
1       Messerspitze des "Lächerlichmach"-Kräutchens

Zum Abschmecken nehme man reichlich effektvolle Bilder.

Zutaten durch häufiges Rühren mischen (daß von Normalesser nicht mehr getrennt schmeckbar) und dem spektakelhungrigen Volk zur Erzielung der größtmöglichen Nährstoffversorgung baldmöglichst nach energiezehrenden Ereignissen (Tragödien jeglicher Art) heiß servieren! Am besten garniert mit der Glaubwürdigkeit und Unantastbarkeit eines seriösen Medienunternehmens.


Das Szenario nach dem Auftischen: Das Volk stopft dieses Manipulationsgericht gierig schmatzend in sich rein, schluckt selbst dickere Brocken von normalerweise als ungeniessbar geltenden Ingredienzien klaglos und freut sich über diese kulinarische Abwechslung zur alltäglichen Informations-Hausmannskost. Sensationssatt und zufrieden mit den Köchen wird ein Verdauungsschläfchen gemacht und dann kommt als Verdauungsendprodukt eine Sch.....   raus, über die man nur erbärmlich die Nase rümpfen kann (z. B. an Massenhysterie grenzende Verteufelung von Rassen, bis zur Panik gesteigerte Angst vor zum allergrößten Teil harmlosen Geschöpfen, Denunziantentum usw.).

Guten Appetit, Deutschland!

Wann merken Deutschlands Bürger endlich, mit was sie da gemästet werden????

Petra Aufsatz
Nichthundehalterin, die sich von Selbstgekochtem (-recherchiertem!) ernährt


Zum Artikel vom 14.05.2002 "SPD will Hunde-Erlass entschärfen"

Nach einer Expertenanhörung hat die SPD wenigstens teilweise erkannt, daß einige Inhalte des Entwurfes zum Landeshundegesetz unsinnig sind (20/40er-Regelung) - eine Entschärfung des Gesetzes rückt in greifbare Nähe. Offenbar bringen es unsere Politiker doch noch fertig, Fehler einzugestehen und ihre Aktivitäten dementsprechend zu korrigieren.

Was mich jedoch erstaunt, ist allerdings das absolut hirnrissige Festhalten an Rasselisten für 14 Hunderassen. Mal davon abgesehen, daß die Experten dies ganz eindeutig als Fehlentscheidung bewerten, ist es doch sonderbar, daß vor wenigen Monaten, ja Wochen, noch wesentlich mehr Hunderassen auf diesen "schwarzen Listen" zu finden waren. Damals noch als gefährliche Kinderkiller stigmatisiert, sind sie heute also wieder den friedlichen ungefährlichen Spezies zuzurechnen. Und das quasi so über Nacht .... Worin war dann ursprünglich die Begründung für die vermeintliche Gefährlichkeit zu finden, wenn sie jetzt wie weggeblasen (vom scharfen Wind des bevorstehenden Wahlkampfes?) ist?

Die übriggebliebenen 14 Rassen sind also weiterhin eine Gefahr für die Bevölkerung, davon sind offensichtlich die Politiker in NRW so überzeugt, daß sie ihre Überzeugung über das Wissen und die Erfahrung der Leute stellen, die nicht in der Politik arbeiten, sondern mit Tieren. Macht ja auch Sinn, oder?

Keinen Sinn macht dieser Rassenwahn allerdings, wenn man sich die Zahlen mit Beissvorfällen in NRW von 1989 bis 1997 anschaut (Statistik des Innenministeriums). Die einzige tödliche Beissattacke (um bei diesem von den Medien so geliebten Schlagwort zu bleiben) ging von einem Deutschen Schäferhund aus. Bei den Hundebissen, die mit schweren Verletzungen endeten (insgesamt 24 in diesen 9 Jahren), liegt ebenfalls wieder der Schäferhund, zusammen mit Berner Sennenhund und Pit-Bull (jeweils 5 Vorfälle) in Führung. Auf den nächsten Plätzen befinden sich American Staffordshire Terrier, Dobermann und Bernhadiner (je 2 Vorfälle). Danach tauchen noch Boxer, Rottweiler und Deutsche Dogge auf (die haben je 1 Schwerverletzten zu verantworten).

Da sind recht viele deutsche Rassen in dieser Statistik dabei. Und wieviele davon sind unter den 14 in Zukunft als überdurchschnittlich aggressiv und angriffslustig geltenden Rassen?

Wie begründet sich also die angebliche Gefährlichkeit zum Beispiel von Stafforshire Bullterriern oder Bullterriern? Diese Hunderassen tauchen in 9 (neun!) Jahren nicht ein einziges Mal in der Statistik auf! Wo liegt da die Logik? Alles doch nur Wilkür?

Anscheinend haben sich SPD und Grüne ganz in bester "Kampfhundemanier" an einem imaginären Feindbild festgebissen! Und nach landläufiger Meinung der "geBILDeten" Bevölkerung ist so eine "Beiss-Sperre" ja nur ganz schwer wieder zu lösen. Bei sogenannten "Kampfhunden" würde es jetzt heissen: da hilft nur noch erschiessen!

Mit freundlichen Grüßen

Petra Aufsatz
Kaiserslautern/Leverkusen


Trotz Kritik aus Hundeverbänden wollen SPD und Grüne an den Rasselisten für 14 als besonders aggressiv eingestufte Hundearten festhalten, für die neben Maulkorb- und Leinenzwang auch teilweise Zuchtverbote gelten sollen.

13.05.2002   
 


http://www.weser-kurier.de/politik/fs_wk_politik.html?id=14729

Drei Wörter für den Tierschutz

Parteien wollen Wohl der Kreatur im Grundgesetz verankern Berlin.
Die Wissenschaftler nähten den neugeborenen Affenbabys die Augenlider zu. Erst ein Jahr später wurden sie wieder geöffnet, dann wurden den Tieren Drahtspulen in die Augen eingesetzt und Elektroden in den Schädel gepflanzt.
Die Justiz untersagte die Experimente zur Erforschung des Schielens nicht:  Sie geschahen im Dienste der Wissenschaft, und deren Freiheit ist anders als der Tierschutz im Grundgesetz garantiert.

Das soll anders werden: Mit den Stimmen aller Parteien will der Bundestag beschließen, den Tierschutz in der
Verfassung zu verankern. Deutschland wird den Tierschutz damit als erstes  EU-Land zum Staatsziel erheben. Die Zustimmung des Bundesrates gilt als sicher, die Änderung soll noch im Sommer unter Dach und Fach sein.

 Dreimal in den vergangenen Jahren war eine Aufnahme ins Grundgesetz an der  Unionsfraktion im Bundestag gescheitert. Sie hatte argumentiert, eine Verfassungsänderung bringe den Tieren keine konkrete Verbesserung. Kritiker entgegneten, CDU und CSU wollten es sich nicht mit der Agrarlobby verderben. Kanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) begründet das Umschwenken der Union nun  mit einem “Wertewandel'. Der Streit drehte sich zuletzt nur noch um drei kurze Wörter, die nun in Artikel 20a eingefügt werden ­ es geht also keineswegs darum, den Menschen als Krone der Schöpfung zu entthronen.
Ausdrücklich schützt der Staat dann die natürlichen Lebensgrundlagen “und  die Tiere'.

Ein Ende des alltäglichen Leids, das Menschen Tieren zufügen, wird das nicht bedeuten. Aber ihr Schutz bekommt den höchst möglichen Wert - und die Justiz eine neue Handhabe. Bislang kommen trotz Tierschutzgesetzes und der darin enthaltenen Androhung von bis zu drei Jahren Haft oft auch  diejenigen relativ ungeschoren davon, die Tiere aus Böswilligkeit quälen. So wurde ein Verfahren gegen einen Mann eingestellt, der seinen Hund an einem Stacheldraht-Halsband hielt. Ein anderer Mann, der vergeblich versucht hatte, seinen Schäferhund zu erhängen, und ihn dann erschlug, wurde mit weniger als 200 Euro Strafe zur Kasse gebeten.

Doch auch im Namen der Religion, der Kunst und der Wissenschaft wird Tieren Leid zugefügt ­ dabei
sei das häufig überflüssig, sagen Tierschützer. Die Freiheit dieser Bereiche  ist im Grundgesetz zugesichert, erst mit der Aufnahme des Tierschutzes in der Verfassung bekäme er denselben Stellenwert. Denn noch werden laut dem Deutschen Tierschutzbund alle Regelungen “spätestens dann wertlos, wenn dem
Tierschutz ein in der Verfassung garantiertes Grundrecht entgegengehalten wird' ­ wie bei den Experimenten mit den Affenbabys.

Prominentestes Beispiel im Bereich der Religionsfreiheit ist das Urteil des Verfassungsgerichts zum Schächten ­ die Karlsruher Richter ermöglichten Moslems unter strengen
Auflagen das rituelle Schlachten, bei dem die Tiere ohne Betäubung ausbluten. Im Namen der Freiheit der Kunst wurde letztes Jahr in Berlin eine Kuh für ein Happening geschlachtet; dann wurde ihr Bauch mit
Feuerwerkskörpern gefüllt und der Kadaver explodierend aus einem Hubschrauber geworfen.Can Merey (dpa)

 

 

 

 

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ihr Bauch mit
Feuerwerkskörpern gefüllt und der Kadaver explodierend aus einem Hubschrauber geworfen.Can Merey (dpa)

 

 

 

 

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