Sehr geehrtes
frontal 21-Team,
ich habe mit großem Interesse Ihre Sendung verfolgt und dabei mit Bedauern
feststellen müssen, dass scheinbar auch die öffentlich-rechtlichen
Sendeanstalten inzwischen nicht mehr zu wissen scheinen, was objektive
Berichterstattung und Information bedeutet.
Ich möchte sogar fast behaupten, daß Sie sich mit diesem reißerischen
Beitrag auf Yellow-Press-Niveau begeben haben.
Muß man sich denn wundern, daß laut Ihres Berichtes 75% der Bevölkerung
Angst vor den sogenannten "Kampfhunden" haben, wenn in den Medien eine
derartig negative Stimmungsmache stattfindet?
Wieso werden unschuldige Hunde, die noch nie auffällig waren pauschal als
"Kampfbestien" abgestempelt, weil einige wenige ihrer Rasse aus der Rolle
fallen und dies meist nur, weil ihre unqualifizierten (und teilweise
asozialen) Besitzer sie bewusst oder unbewusst falsch erzogen haben.
Es werden auch nicht Autofahrer pauschal als Raser verurteilt, weil einige
unvernünftige Spinner den "Bleifuss" auf dem Gaspedal haben.
Oder sollte man vielleicht alle Männer in Deutschland kastrieren, weil
einige wenige entartete und gestörte Individuen ihre sexuellen Triebe
nicht unter Kontrolle haben und sich an kleinen wehrlosen Kindern oder
unschuldigen Frauen vergreifen.
Dies mag vielleicht ein sehr drastischer Vergleich sein, aber er trifft
sicherlich den Kern der Sache.
Ich bin selbst Mutter von zwei Kindern im Alter von 7 und 5 Jahren und es
ist bestimmt das letzte was ich will, dass einem meiner Kinder etwas
geschieht, aber ich habe bestimmt mehr Angst, dass ein Sexualverbrecher
sich an einem meiner Kinder vergreift, als dass Ihnen von einem Hund auf
der Strasse ein Leid zugefügt wird.
Vielleicht sollte sich Ihre Redaktion mal etwas mehr mit den
Internetseiten über sogenannte Kampfhundrassen befassen.
Sie würden feststellen, dass alle diese Tiere keineswegs von Haus aus böse
Bestien sind.
Mit freundlichen Grüßen
Jutta Dreifuss
An das Team von frontal21!
Nachfolgend ein "Rezept", das garantiert gelingt.
Aber eigentlich hat Ihr Team ja gar keine Anleitung nötig, mit Ihrer
letzten Sendung (Kommentar von mir dazu haben Sie auch schon per eMail
erhalten) haben Sie deutlich bewiesen haben, daß Sie perfekt kochen
können.
Rezept zum Kotzen
Das Rezept für Manipulations-Feinkost:
1 Handvoll (nicht zu groß)Tatsachen
2 Handvoll Ignoranz von Fakten
1 Portion Aussagen (aus dem Zusammenhang gerissen)
1 Bund (nicht zu klein) menschliche Ängste
4 - 5 Portionen Falschinformationen (ganz nach Geschmack)
3 - 6 Eßlöffel Verdummungspulver
1 Prise Unterstellungen
1 Messerspitze des "Lächerlichmach"-Kräutchens
Zum Abschmecken nehme man reichlich effektvolle Bilder.
Zutaten durch häufiges Rühren mischen (daß von Normalesser nicht mehr
getrennt schmeckbar) und dem spektakelhungrigen Volk zur Erzielung der
größtmöglichen Nährstoffversorgung baldmöglichst nach energiezehrenden
Ereignissen (Tragödien jeglicher Art) heiß servieren! Am besten garniert
mit der Glaubwürdigkeit und Unantastbarkeit eines seriösen
Medienunternehmens.
Das Szenario nach dem Auftischen: Das Volk stopft dieses
Manipulationsgericht gierig schmatzend in sich rein, schluckt selbst
dickere Brocken von normalerweise als ungeniessbar geltenden Ingredienzien
klaglos und freut sich über diese kulinarische Abwechslung zur
alltäglichen Informations-Hausmannskost. Sensationssatt und zufrieden mit
den Köchen wird ein Verdauungsschläfchen gemacht und dann kommt als
Verdauungsendprodukt eine Sch..... raus, über die man nur erbärmlich die
Nase rümpfen kann (z. B. an Massenhysterie grenzende Verteufelung von
Rassen, bis zur Panik gesteigerte Angst vor zum allergrößten Teil
harmlosen Geschöpfen, Denunziantentum usw.).
Guten Appetit, Deutschland!
Wann merken Deutschlands Bürger endlich, mit was sie da gemästet
werden????
Petra Aufsatz
Nichthundehalterin, die sich von Selbstgekochtem (-recherchiertem!)
ernährt
Zum Artikel vom 14.05.2002 "SPD will Hunde-Erlass entschärfen"
Nach einer Expertenanhörung hat die SPD wenigstens teilweise erkannt, daß
einige Inhalte des Entwurfes zum Landeshundegesetz unsinnig sind
(20/40er-Regelung) - eine Entschärfung des Gesetzes rückt in greifbare
Nähe. Offenbar bringen es unsere Politiker doch noch fertig, Fehler
einzugestehen und ihre Aktivitäten dementsprechend zu korrigieren.
Was mich jedoch erstaunt, ist allerdings das absolut hirnrissige
Festhalten an Rasselisten für 14 Hunderassen. Mal davon abgesehen, daß die
Experten dies ganz eindeutig als Fehlentscheidung bewerten, ist es doch
sonderbar, daß vor wenigen Monaten, ja Wochen, noch wesentlich mehr
Hunderassen auf diesen "schwarzen Listen" zu finden waren. Damals noch als
gefährliche Kinderkiller stigmatisiert, sind sie heute also wieder den
friedlichen ungefährlichen Spezies zuzurechnen. Und das quasi so über
Nacht .... Worin war dann ursprünglich die Begründung für die
vermeintliche Gefährlichkeit zu finden, wenn sie jetzt wie weggeblasen
(vom scharfen Wind des bevorstehenden Wahlkampfes?) ist?
Die übriggebliebenen 14 Rassen sind also weiterhin eine Gefahr für die
Bevölkerung, davon sind offensichtlich die Politiker in NRW so überzeugt,
daß sie ihre Überzeugung über das Wissen und die Erfahrung der Leute
stellen, die nicht in der Politik arbeiten, sondern mit Tieren. Macht ja
auch Sinn, oder?
Keinen Sinn macht dieser Rassenwahn allerdings, wenn man sich die Zahlen
mit Beissvorfällen in NRW von 1989 bis 1997 anschaut (Statistik des
Innenministeriums). Die einzige tödliche Beissattacke (um bei diesem von
den Medien so geliebten Schlagwort zu bleiben) ging von einem Deutschen
Schäferhund aus. Bei den Hundebissen, die mit schweren Verletzungen
endeten (insgesamt 24 in diesen 9 Jahren), liegt ebenfalls wieder der
Schäferhund, zusammen mit Berner Sennenhund und Pit-Bull (jeweils 5
Vorfälle) in Führung. Auf den nächsten Plätzen befinden sich American
Staffordshire Terrier, Dobermann und Bernhadiner (je 2 Vorfälle). Danach
tauchen noch Boxer, Rottweiler und Deutsche Dogge auf (die haben je 1
Schwerverletzten zu verantworten).
Da sind recht viele deutsche Rassen in dieser Statistik dabei. Und
wieviele davon sind unter den 14 in Zukunft als überdurchschnittlich
aggressiv und angriffslustig geltenden Rassen?
Wie begründet sich also die angebliche Gefährlichkeit zum Beispiel von
Stafforshire Bullterriern oder Bullterriern? Diese Hunderassen tauchen in
9 (neun!) Jahren nicht ein einziges Mal in der Statistik auf! Wo liegt da
die Logik? Alles doch nur Wilkür?
Anscheinend haben sich SPD und Grüne ganz in bester "Kampfhundemanier" an
einem imaginären Feindbild festgebissen! Und nach landläufiger Meinung der
"geBILDeten" Bevölkerung ist so eine "Beiss-Sperre" ja nur ganz schwer
wieder zu lösen. Bei sogenannten "Kampfhunden" würde es jetzt heissen: da
hilft nur noch erschiessen!
Mit freundlichen Grüßen
Petra Aufsatz
Kaiserslautern/Leverkusen
Trotz Kritik aus Hundeverbänden wollen SPD und Grüne an den Rasselisten
für 14 als besonders aggressiv eingestufte Hundearten festhalten, für die
neben Maulkorb- und Leinenzwang auch teilweise Zuchtverbote gelten sollen.
13.05.2002
http://www.weser-kurier.de/politik/fs_wk_politik.html?id=14729
Drei Wörter für den Tierschutz
Parteien wollen Wohl der Kreatur im Grundgesetz verankern Berlin.
Die Wissenschaftler nähten den neugeborenen Affenbabys die Augenlider zu.
Erst ein Jahr später wurden sie wieder geöffnet, dann wurden den Tieren
Drahtspulen in die Augen eingesetzt und Elektroden in den Schädel
gepflanzt.
Die Justiz untersagte die Experimente zur Erforschung des Schielens nicht:
Sie geschahen im Dienste der Wissenschaft, und deren Freiheit ist anders
als der Tierschutz im Grundgesetz garantiert.
Das soll anders werden: Mit
den Stimmen aller Parteien will der Bundestag beschließen, den Tierschutz
in der
Verfassung zu verankern. Deutschland wird den Tierschutz damit als erstes
EU-Land zum Staatsziel erheben. Die Zustimmung des Bundesrates gilt als
sicher, die Änderung soll noch im Sommer unter Dach und Fach sein.
Dreimal in den
vergangenen Jahren war eine Aufnahme ins Grundgesetz an der
Unionsfraktion im Bundestag gescheitert. Sie hatte argumentiert, eine
Verfassungsänderung bringe den Tieren keine konkrete Verbesserung.
Kritiker entgegneten, CDU und CSU wollten es sich nicht mit der Agrarlobby
verderben. Kanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) begründet das Umschwenken
der Union nun mit einem Wertewandel'. Der Streit drehte sich
zuletzt nur noch um drei kurze Wörter, die nun in Artikel 20a eingefügt
werden es geht also keineswegs darum, den Menschen als Krone der
Schöpfung zu entthronen.
Ausdrücklich schützt der Staat dann die natürlichen Lebensgrundlagen und
die Tiere'.
Ein Ende des alltäglichen
Leids, das Menschen Tieren zufügen, wird das nicht bedeuten. Aber ihr
Schutz bekommt den höchst möglichen Wert - und die Justiz eine neue
Handhabe. Bislang kommen trotz Tierschutzgesetzes und der darin
enthaltenen Androhung von bis zu drei Jahren Haft oft auch
diejenigen relativ ungeschoren davon, die Tiere aus Böswilligkeit quälen.
So wurde ein Verfahren gegen einen Mann eingestellt, der seinen Hund an
einem Stacheldraht-Halsband hielt. Ein anderer Mann, der vergeblich
versucht hatte, seinen Schäferhund zu erhängen, und ihn dann erschlug,
wurde mit weniger als 200 Euro Strafe zur Kasse gebeten.
Doch auch im Namen der
Religion, der Kunst und der Wissenschaft wird Tieren Leid zugefügt dabei
sei das häufig überflüssig, sagen Tierschützer. Die Freiheit dieser
Bereiche ist im Grundgesetz zugesichert, erst mit der Aufnahme des
Tierschutzes in der Verfassung bekäme er denselben Stellenwert. Denn noch
werden laut dem Deutschen Tierschutzbund alle Regelungen spätestens dann
wertlos, wenn dem
Tierschutz ein in der Verfassung garantiertes Grundrecht entgegengehalten
wird' wie bei den Experimenten mit den Affenbabys.
Prominentestes Beispiel im
Bereich der Religionsfreiheit ist das Urteil des Verfassungsgerichts zum
Schächten die Karlsruher Richter ermöglichten Moslems unter strengen
Auflagen das rituelle Schlachten, bei dem die Tiere ohne Betäubung
ausbluten. Im Namen der Freiheit der Kunst wurde letztes Jahr in Berlin
eine Kuh für ein Happening geschlachtet; dann wurde ihr Bauch mit
Feuerwerkskörpern gefüllt und der Kadaver explodierend aus einem
Hubschrauber geworfen.Can Merey (dpa) |