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Donnerstag 14. März 2002 Schily und die Kinder oder: Deutscher Kinderschutzbund setzt sich endlich mal an der richtigen Stelle ein (natürlich ohne Wilkens, den Mann für`s Grobe.) http://www.wdr.de/tv/monitor/beitraege.phtml?id=390 Haft statt Hilfe: Flüchtlingskinder in deutschen Gefängnissen Bericht: Lioba Werrelmann, Pagonis Pagonakis Sonia Mikich: "Zum Schluss eine Geschichte von Menschen, die keine Lobby haben. Es geht um Flüchtlingskinder in deutschen Gefängnissen. Wir wissen nicht, wie viele dieser Jugendlichen in der Abschiebehaft geradezu seelisch vor sich hinschimmeln, es werden keine Statistiken geführt. Wir wissen nur, dass sie Krieg, Hunger und Elend in der Heimat hinter sich haben. Und dass sie in Deutschland oft genug Opfer von sexuellem Missbrauch und Gewalt waren. Und wir wissen, dass ihre monatelange Haft im Widerspruch zur UN-Kinderrechtskonvention steht. Lioba Werrelmann und Pagonis Pagonakis plädieren in ihrem Film für diese Vergessenen hinter Gittern." Das Frauengefängnis Willich bei Düsseldorf. Hier sitzen Frauen ein, die Strafen verbüßen, wegen Raubüberfall, Drogenmissbrauch oder Mord. Hier sind aber auch Frauen, die kein Verbrechen begangen haben. Sie sind illegal in Deutschland und eingesperrt bis zur Abschiebung. Zur Zeit ist sogar ein Mädchen hier, das viel zu jung ist für ein Frauengefängnis. Amica, 17 Jahre. Aufgegriffen in einem deutschen Bordell, wo sie gezwungen wurde, sich zu verkaufen. Unser Ausländerrecht erlaubt sie ins Gefängnis zu stecken, wie eine Erwachsene. Seit vier Monaten lebt sie jetzt in Zellen wie dieser: Siebeneinhalb Quadratmeter für zwei Personen. Amica will nicht erkannt werden. Sie erzählt uns, was geschah, als sie nach Willich kam. Amica: "Ich war mit den Nerven am Ende. Ich versuchte, mich zu erhängen. Ich wollte mich wirklich erhängen. Aber sie haben es verhindert. Dann brachten sie mich in einen Raum, wo ich mit einer Kamera Tag und Nacht beobachtet wurde. Ich wollte sterben. Ich schlug meinen Kopf an die Wände und auf den harten Boden. Ich war wirklich durcheinander. Ich sagte mir, was ist das für ein Leben. Sie fragten mich, ob ich Beruhigungstabletten brauche und gaben mir welche, und ich erzählte ihnen meine Geschichte." Eine Kindheit voller Angst und Einsamkeit. Jahrelang vom Adoptivvater eingesperrt und vergewaltigt. Die richtigen Eltern unbekannt. Ein Wrack - seelisch und körperlich. Amica: "Mein Rücken tut mir weh. Meine Zellengenossin muss mich immer massieren. Jeden Tag schlucke ich Tabletten, jeden Tag. Und das obwohl sie mir schon gesagt haben: 'Nein das ist nicht gut. Du bist zu jung, um jeden Tag Medikamente zu nehmen.' Aber diese Kopfschmerzen. Mein Kopf ist so heiß. Gestern habe ich mir kaltes Wasser über meinen Kopf geschüttet, um ihn abzukühlen. Ich habe das Gefühl, er zerspringt. Ich habe sie um Medikamente gebeten, aber sie sagten: 'Nein, jeden Tag Medikamente ist nicht gut für Dich.' Aber wenn ich keine Medikamente bekomme, geht es mir nicht gut. Mir geht es nicht gut." Stunde um Stunde verbringt sie apathisch vor dem Fernseher. Sie versteht kaum Deutsch. Selbst von der Freiheit erwartet sie nichts mehr. Amica: "Ich habe keine Familie, die sich um mich kümmert. Wenn sie mich ins Waisenhaus stecken, werde ich wieder leiden. Wenn sie mich noch einmal einsperren, geht das Leiden wieder von vorne los. Dann bringt mich lieber in den Sudan." Minderjährige in Abschiebehaft. Für den Präsidenten des Deutschen Kinderschutzbundes ein Skandal. Heinz Hilgers, Deutscher Kinderschutzbund: "Die Kinder kommen ja aus Ländern, in denen Bürgerkrieg herrscht, Hunger. Vielleicht sind von dem einen oder anderen sogar die Eltern ermordet worden. Die Kinder haben das ertragen und erleben müssen. Dann sind sie von kriminellen Schlepperbanden nach Deutschland verschleppt worden. Hier sind sie zur Kinderprostitution gezwungen worden. Das alles haben sie schon ertragen. Sie haben da schwere Schäden durch erlitten. Und nun sind sie in einem Alter zwischen 15 und 17, in dem der Selbstfindungsprozess das wichtigste ist für einen jungen Menschen, und jetzt bräuchten sie eigentlich Hilfe. Die Traumata müssten aufgearbeitet werden, sie brauchten psychische Beratung und es müssten ihnen neue Lebensperspektiven eröffnet werden. Stattdessen werden sie ausgerechnet hier in Deutschland, in diesem reichen Land, das ja den Anspruch hat, die Menschenrechte besonders zu achten und demokratisch zu sein, hier werden sie ins Gefängnis und in Abschiebehaft gesteckt. Ich fürchte, darunter werden sie ihr ganzes Leben lang leiden." Solche Zustände stehen im Widerspruch zu Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen in New York. 1989 wurde hier vereinbart, dass Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre überall auf der Welt besonderen Schutz genießen. Deutschland hat die Konvention zwar unterzeichnet, aber nur mit einschränkenden Erklärungen. Die Folge: 16 bis 18jährige Flüchtlinge werden wie Erwachsene behandelt. Bundesinnenminister Otto Schily will daran nichts ändern. Damit nimmt er in Kauf, dass in vielen Bundesländern Kinder monatelang in Abschiebehaft ausharren. MONITOR bat Otto Schily um ein Interview. Dieser ließ schriftlich erklären, Deutschland erfülle die Verpflichtungen der UN-Kinderrechtskonvention
Schily schiebt die Verantwortung auf die Bundesländer. Sie müssten für die
Rücknahme, das heißt, für die Streichung der deutschen Zusatzerklärungen zur
Kinderrechtskonvention, sein:
Heinz
Hilgers, Deutscher Kinderschutzbund: "Bei den hier anstehenden Fragen
geht es ausschließlich um Bundesrecht und ausschließlich um die Kompetenz
des Bundes. Das heißt eine Zustimmung der Länder ist nicht erforderlich. Ich
denke, Otto Schily sucht hier nur eine Ausrede, um sich vor der
Verantwortung und vor dieser Entscheidung zu drücken."
Unterdessen geht der Gefängnisalltag für die minderjährigen Flüchtlinge weiter. Früh morgens, wir sind in Neuss, Nordrhein-Westfalens Abschiebegefängnis für Frauen und Mädchen. Die letzte Adresse in Deutschland für über 700 Häftlinge im Jahr. Hinter den Gitterfenstern: auch Minderjährige. Hier möchten die Gefangenen auch nicht gefilmt werden. Viele schämen sich, erklären uns, sie seien schließlich keine Verbrecherinnen. So auch Sarah, 17 Jahre alt. Ihre Geschichte ähnelt der von vielen Flüchtlingsmädchen. Auch sie ist ganz allein in Deutschland, hat keinen Kontakt zu ihrer Familie. Sarah gibt sich abgebrüht, und doch sie ist ein Teenager. Ein Mädchen, das für sein Alter schon viel zu viel Schlimmes erlebt hat. Und jetzt auch noch das Gefängnis. Sarah: "Ich bin schon sechs Monate hier und ich erhalte keine guten Nachrichten. Das beunruhigt mich. Kürzlich brachten sie einen Brief, in dem stand, ich bekomme noch drei Monate Gefängnis. Ich bin müde. Ich bin sogar des Schlafens müde. Ich finde gar keinen Schlaf mehr. Ich gucke nur an die Decke oder schaue einfach in die Glotze, liege die ganze Nacht so wach. Seit drei Tagen habe ich kein Auge zu bekommen. Mir geht zu viel durch den Kopf." Sarah verschleppt, vergewaltigt, ins Gefängnis gesteckt. Die Talkshows bringen ihr keine Zerstreuung, die Bibel keinen Trost. Was Menschenhändler ihr antaten, hat Sarah fürs Leben gezeichnet. Sarah: "Sie brachten zwei Männer zu mir. Ich sagte: 'Was soll das?' Und sie sagten: 'Schlafe mit ihnen, um Dir dein Essen zu verdienen.' Ich sagte: 'Nein, ich will das nicht.' Sie meinten, wenn Du nicht mit ihnen Sex hast, gibt's kein Essen für Dich. Ich bat Sie, mich gehen zu lassen, um jemanden zu finden, der mir helfen könnte. Ich wehrte mich. Und dann stachen sie mit einer kaputten Flasche auf mich ein. Sie verletzten mich am Bauch. Ich schrie: 'Warum?' Sie drohten mich umzubringen, wenn ich nicht mit den Männern schlafe." Sarahs Erwartungen an's Leben sind klein geworden. Sarah: "Wenn Ihr mir helfen wollt, werde ich schon etwas finden, was ich mit meinem Leben machen kann. Ich bin nie zur Schule gegangen. Aber was ich kann, ist Haare machen, frisieren und so was." Bescheidene Wünsche, die keiner hört. Mädchen wie Sarah haben keine Lobby. Sonia Mikich: "Übrigens: der Deutsche Bundestag hat zweimal die Bundesregierung aufgefordert, die Einschränkungen zur UN-Konvention aufzuheben. Und auch der Petitionsausschuss hat Innenminister Otto Schily angemahnt, endlich gleiche Rechte für deutsche und ausländische Kinder gelten zu lassen. Bislang ohne Echo. Das war sie für heute, die 'empfohlene Dosis' Kritik an den Mächtigen. Die nächste Dosis gibt es am 14. März." Links zum Thema:
Joschka und die Waffen
Israel: Deutsche Waffen gegen Menschenrechte Bericht: Jo Angerer, Georg Restle, Ralph Hötte Sonia Mikich: "Valentinstag, Sie und ich haben ein Rendezvous mit der Politik. Willkommen. Seit gestern sind wieder sechs Menschen in Israel bei Vergeltungsschlägen gestorben. Nun wollen die Europäer stärker Einfluss nehmen auf einen Friedensprozess, den es nicht mehr gibt. Weg von der militärischen Konfrontation - so argumentiert Joschka Fischer, der heute nach Israel gereist ist. Doch mit dieser Politik müsste der Außenminister zuhause anfangen. Denn nach wie vor genehmigt die rot-grüne Bundesregierung Rüstungsexporte für die israelische Armee, die im Palästinenser-Gebiet die Menschenrechte in Grund und Boden bombardiert. Vom Frieden reden und Waffen liefern - Jo Angerer, Ralf Hötte und Georg Restle berichten." Großdemonstration am vergangenen Samstag in Tel Aviv. "Imagine" singt die Sängerin, auf hebräisch "Stell Dir vor". John Lennons Lied von Frieden und Gerechtigkeit. Für die Menschen, die hier gegen die israelische Besetzung der palästinensischen Gebiete demonstrieren, ist diese Vision jedoch weiter entfernt denn je. Die Wirklichkeit, nur zwei Tage später: Bombenangriffe auf die palästinensische Stadt Gaza. Immer härter schlägt die israelische Armee zu. Aus Selbstverteidigung, sagt die Regierung Sharon, gegen die Selbstmordattentate von Palästinensern. Doch längst ist dies ein brutaler Krieg geworden, der unzählige unschuldige Opfer fordert. Kinder und alte Menschen sterben durch Granaten und Bombensplitter - fast täglich wie Israels bedeutendste Menschenrechtsorganisation "Gush Shalom" kritisiert. Adam Keller, "Gush Shalom" Tel Aviv: "Diese Bombenangriffe auf Gaza sind wirklich schreckliche und jeder Hinsicht falsch. Sie töten und verletzen Menschen, versetzen sie in Angst. Immer wieder werden Kinder auf dem Weg zur Schule verletzt und getötet. Dies ist eine ganz klare Verletzung des Völkerrechts und der Menschenrechte." Die israelischen Angriffe auf Gaza - als Revanche auch für einen Raketen-Angriff von palästinensischer Seite auf dieses Feld in Israel. Die Gewaltspirale in Israel - sie scheint kein Ende zu nehmen. Immer wieder marschierte die israelische Armee in den letzten Monaten in die Autonomiegebiete ein, zumeist mit solchen Panzern vom Typ Merkava, eine israelische Produktion mit amerikanischen Motoren. US-amerikanische Firmen sind die wichtigsten Partner Israels im Rüstungsgeschäft. Aber auch die deutsche Rüstungsindustrie ist mit dabei, wenn es um den Bau der israelischen Panzer geht. Das Bundesausfuhramt in Eschborn. Hier wird der Export von Kriegswaffen und Rüstungsgütern genehmigt. Aus dem neuesten Rüstungsexportbericht der Bundesregierung geht hervor: Israel gehört zu den bevorzugten Exportländern deutscher Rüstungsfirmen. Genehmigt wurden im Jahr 2000 vor allem Teile für Panzer und gepanzerte Fahrzeuge. Gesamtwert der Genehmigungen: 346,4 Millionen Mark. Michael Brzoska, Int. Konversionszentrum Bonn: "Für den Zeitraum über den die Bundesregierung berichtet, ist Israel der wichtigste Abnehmerstaat außerhalb der Nato. Besonders viel genehmigt worden sind Bauteile im Bereich des Panzerbaus. Was auch nicht verwundern kann, denn das ist einer der Bereiche, in denen die deutsche Rüstungsindustrie besonders stark ist." Mit deutschen Panzerteilen gegen die palästinensische Zivilbevölkerung? Israelische Menschenrechtsorganisationen fordern jetzt einen sofortigen Stopp der deutschen Rüstungsexporte nach Israel. Adam Keller, "Gush Shalom" Tel Aviv: "Die deutsche Bundesregierung sollte sich jetzt, gerade wegen ihrer historischen Verantwortung, für ein umfassendes Verbot von Rüstungsexporten nach Israel aussprechen. Solange bis die Menschenrechtsverletzungen in Israel ein Ende finden. Das wäre keinesfalls eine anti-israelische Maßnahme, sondern ein großer Dienst, den man Israel erweisen würde. Um uns von einer Politik abzubringen, die unsere Zukunft in diesem Land zerstört." Anfang dieser Woche: Beerdigung einer israelischen Soldatin, die bei einem Anschlag von Palästinensern getötet wurde. Selbst in der israelischen Armee regt sich mittlerweile Widerstand gegen diesen Krieg, der nicht mehr zu gewinnen ist. Einige hundert Soldaten verweigerten allein in den letzten Monaten den Dienst an der Waffe, fordern ein Ende der israelischen Besetzungspolitik und einen Stopp der Rüstungsexporte nach Israel - auch aus Deutschland. Ishai Menuhin, Reserveoffizier, israel. Armee: "Die israelische Regierung zwingt uns zu einem dauerhaften Krieg gegen die Palästinenser. Deutschland sollte keinerlei Waffen mehr nach Israel exportieren, bis die Besetzung beendet ist. Wir setzen diese Waffen gegen die Palästinenser ein, um die Besetzung aufrecht zu erhalten. Deshalb fordern wir Deutschland auf, keine Waffen mehr nach Israel zu schicken." Einen Großteil der Infrastruktur hat die israelische Armee in den besetzten Gebieten schon zerstört. Wie diesen Radiosender - gebaut auch mit deutschen Steuergeldern. Jetzt fordern sogar Vertreter der Kirchen in Deutschland erstmals einen Stopp der Rüstungsexporte. Bernhard Moltmann, Gemeinsame Konferenz Kirche u. Entwicklung: "Die Forderungen nach einem Stopp von deutschen Rüstungslieferungen nach Israel sind berechtigt, wenn man sich die Zerstörungen ansieht, die der gegenwärtige Krieg - und es handelt sich um einen Krieg - in Israel und in diesen palästinensischen Gebieten anrichtet. Es werden Dinge zerstört, die unter anderem mit deutschem Geld aufgebaut worden sind. Es werden Menschen getroffen, die mit dem Kriegsgeschehen nichts zu tun haben." Panzerteile aus Deutschland. Eigentlich dürfte die Bundesregierung keine einzige Waffenlieferung nach Israel mehr genehmigen. In den Rüstungsexportrichtlinien hatte die Bundesregierung ein klares Verbot festgelegt, für Waffenlieferungen gerade in Krisengebiete:
Doch diese Richtlinien sollen für Israel offenbar nicht gelten. Vorsichtige
Kritik, erstmals auch von der CDU.
Karl Lamers, Aussenpolitischer Sprecher, CDU: "Die Kritik an den Rüstungsexporten nach Israel verstehe ich sehr gut. Und es kann auch wenig Zweifel sein, dass die Bundesregierung längst die Konsequenzen aus ihren eigenen Rüstungsexportrichtlinien und den der Europäischen Union gezogen und den Rüstungsexport nach Israel eingestellt hätte, wenn nicht eben Israel ein Sonderfall wäre." Außenminister Joschka Fischer ist heute in Israel eingetroffen. Wir wollten von ihm wissen, ob er Rüstungsexporte nach Israel trotz der jüngsten Entwicklungen noch für gerechtfertigt hält. Reporter: "Israelische Menschenrechtsorganisationen fordern einen Stopp deutscher Waffenexporte nach Israel. Was sagen Sie dazu?" Joseph Fischer, Außenminister: "Wir haben gute Beziehungen zu Israel auf allen Ebenen und wir sind der Meinung, dass wir diese fortentwickeln wollen. Wir engagieren uns sehr stark für den Frieden. Über alle anderen, praktischen Details bin ich nicht befugt, öffentlich zu reden." Ein Außenminister, der nicht befugt ist, sich zu Rüstungsexporten zu äußern? Im Wirtschaftsministerium erhalten wir eine eindeutigere Antwort. Einen Ausfuhrstopp werde es nicht geben. Es bleibe bei Einzelfallprüfungen. Genehmigungen für Rüstungsexporte nach Israel sind damit auch weiterhin möglich. Bernhard Moltmann, Gemeinsame Konferenz Kirche u. Entwicklung: "Sich angesichts der zugespitzten Situation in Israel auf das Argument zurück zu ziehen, man werde weiterhin Einzelfälle prüfen und dann entscheiden, ist für mich ein Zeichen von politischer Schwäche. Was jetzt nötig wäre, wäre ein deutliches politisches Signal, etwa in Gestalt eines Stopps von Rüstungsexporten. Und dieses politische Signal müsste deutlich machen, dass Frieden nicht durch Rüstung und durch Krieg erreicht wird, sondern durch Friedensverhandlungen." Sonia Mikich: "Dazu und zu allen anderen Themen finden Sie Informationen im Internet unter www.monitor.de." Links zum Thema:
Stoiber, Beckstein und die Medien-Miliarden
http://www.wdr.de/tv/monitor/beitraege.phtml?id=388 Stoiber macht´s möglich: Leo Kirchs Milliardendesaster Bericht: Monika Wagener, Philip Siegel Sonia Mikich: "Und jetzt ein Medienthriller: die Riesenpleite des Medien-Händlers Leo Kirch. Sechs Milliarden Euro Schulden allein bei den Banken. So etwas hat die deutsche Wirtschaft selten erlebt. Dass die bayrische Hypo-Vereinsbank für Kirchs Springeranteile nun eine Milliarde zahlen will, verschafft ihm nur eine kurze Atempause. Kirch: ein Fall für die hohe Politik. Und alle, alle wollen ihn gerettet sehen, frei nach dem Motto: er ist ein Schurke, aber doch unser Schurke. Besser als ausländische Medien-Riesen vom Schlage Rupert Murdoch. Ganz groß ist die Solidarität des Freistaates Bayern. Denn wenn Kirch die Kurve nicht kriegt, sieht es schlecht aus für Edmund Stoiber. Dessen Landesregierung in der Vergangenheit vieles tat für Kirchs Konzern. Mediendämmerung in München. Ein Bericht von Monika Wagener und Philip Siegel."
Fazit: Die bayerische Lizenz war damals rechtswidrig.
Die Bayern ließen sich nicht beirren. Entschlossen standen sie ihrem Leo Kirch
auch weiter zur Seite, vor allem immer wenn er Geld für riskante Geschäfte
brauchte. So auch im Frühjahr 1999. Leo Kirch wollte den Pay-TV-Sender
Premiere ganz übernehmen, obwohl der hohe Verluste einfuhr. Bertelsmann, diese
Verluste leid, bot Kirch seine Anteile zum Kauf.
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Donnerstag 14. März 2002
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