Tierschutzverein ? - Hamburg und Poggendorf
 

Gesundheit vollständig ruiniert.

Der 8-jährige Mischlingsrüde „Joy“ wurde der Familie Dahlenburg am 16.11.05 vom Wirtschafts- und Ordnungsamt weggenommen und lebte bis zum 29.6.06 in dem Tierheim Süderstraße 399.

Er wurde den Besitzern im Tierheim mit der Worten zurückgegeben: „Er ist fit“.

30.6.06 Joy´s Zustand: abgemagert, Pfoten aufgescheuert, Gebiss vollständig zerstört. Joy versucht ständig Wasser zu lassen, kann aber nicht, erbricht mehrfach.

Befund: Prostatahypertrophie in fortgeschrittenem Stadium – Tumorverdacht.

Ich kenne die Familie Dahlenburg und Joy seit vielen Jahren. Der kleine Mischlingsrüde sieht so aus, dass Mitarbeiter des SOD meinen
könnten, es handele ich sich bei Joy um ein gefährliches Krokodil. Joy ist aber völlig harmlos und dem Menschen zugewandt. Sein Gebiss war bis zum Tage der Wegnahme vollständig und heil. Heute sind Fangzähne abgebrochen und Backenzähne defekt. Seine Prostata, bzw. das, was wir dafür halten, ist faustgroß, Harnblase und Harnröhre werden eingeengt. Er kann kein Wasser lassen.

Ich habe im zuständigen Bezirksamt angerufen: „Wir nix zuständig, sondern Bezirksamt Mitte“. Bezirksamt Mitte – Veterinäramt - nicht
erreichbar.

Joy muss operiert werden, um ihm ein weiteres Leben zu ermöglichen. Bekanntlich sind Prostataektomien gefährlich: nicht immer geht alles gut. Manchmal kann ein Hund danach das Wasser nicht mehr halten, dann nämlich, wenn der Tumor Blasenwand bzw. die Harnleiterwand durchwachsen hat. Volles Risiko bei Joy. Wir werden in morgen operieren.

Kommentar:

Wenn ein Hund seitens der Hamburger Administration beschlagnahmt und in das Tierheim in der Süderstraße gebracht wird, haben die Betreiber des Tierheims die Pflicht, diese Tiere so zu verwahren, dass ihnen aus ihrem Aufenthalt keine Schäden erwachsen. Joy hat sich in seinem Freiheitsdrang durch Beißen in die Gitterstäbe das Gebiss ruiniert. Eine tierärztliche Untersuchung bzw. Betreuung fand nicht statt. Ein Tumor konnte wachsen und die Qual des Nichtwasserlassenkönnens wurde nicht zur Kenntnis genommen. Warum? Was machen die da eigentlich mit den ihnen anvertrauten Lebewesen? Wasser und Futter ´reinstellen reicht eben nicht. Zu erinnern ist an Chico, der sich in 4-jährigem Zangsaufenthalt das Gebiss ruinierte und der Mischling von Frau Cavdar, den dasselbe Schicksal ereilte, dazu kam es während seiner Haft zu beidseitigen Kniebänderrissen, die weder wahrgenommen worden sind noch therapiert wurden.

Kann die Hamburger Administration sich eine derart schlimmerhaftige Unterbringung von „einkassierten“ Hunden leisten? Ich meine nein, sie ist voll haftbar und zum Schadensersatz verpflichtet. Darüber hinaus kann kein Staatsanwalt mehr eine Unterbringung in der
Süderstrasse verantworten – es sei denn - die Verhältnisse dort ändern sich von Grund auf.

Wer ist eigentlich für die Überwachung des Tierheims zuständig? Wir werden es in Erfahrung bringen.

Dirk Schrader, Hamburg
03.07.2006

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