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Betreff: Ihre "Information der SPD-Bürgerschaftsfraktion in Hamburg"
Hund und Gesellschaft e.V.

Leonhardtstrasse 16

14057 Berlin

Offener Brief - Per E-Mail an:

SPD Landesorganisation Hamburg

Kurt-Schumacher-Allee 10

20097 Hamburg

Berlin, den 26.09.2000

 

Betreff: Ihre "Information der SPD-Bürgerschaftsfraktion in Hamburg"

(Nachzulesen unter: http://www.hug-berlin.de)

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ihre "Argumente zur Kampfhund-Debatte" vom 16.9.00 haben wir, der Verein Hund und Gesellschaft e.V. Berlin, zur Kenntnis genommen. 

Wie wir Ihrer Stellungnahme entnehmen konnten, will die Stadt Hamburg "Kampfmaschinen" von Hamburgs Strassen verschwinden lassen. 

Hierzu fordern Sie hartes Durchgreifen, damit sich "die Zahl der Kampfhunde schnell sehr deutlich reduzieren wird."

Selbst Menschen, die bereits einen Hund der verbotenen Rassen besitzen, müssen hierfür eine Genehmigung beantragen. Gleichzeitig konstatieren Sie, dass es nach Ansicht Ihrer Fraktion "ein berechtigtes Interesse zum Halten einer Waffe auf vier Beinen grundsätzlich nicht geben" kann und demzufolge so gut wie keine Genehmigungen erteilt werden.

Der durch diese ausgeklügelte "Logik" ausgelösten Flut herrenlos gewordener Hunde gedenken Sie in beispielloser Kaltblütigkeit dahingehend Herr zu werden, indem Sie die Tiere "einziehen, unterbringen und töten". 

Eben, wie Sie selbst schreiben, "verschwinden" lassen.

Ihr "Argumentationspapier", wehrte Damen und Herren, ist an Selbstherrlichkeit und Zynismus nicht mehr zu überbieten. 

Mit dem Slogan :

"Menschenschutz geht vor Tierschutz" plädieren Sie ohne Schamesröte für die sofortige Ausrottung unzähliger lebender Tiere, einzig aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer von Ihnen nicht erwünschten Rasse.

Das aus Ihrer "Information" zutage tretende Gedankengut ist für unser demokratisches Land beschämend. Es ist einer modernen, zivilisierten Gesellschaft nicht würdig. Der Vergleich mit der fanatischen und blutrünstigen Wolfshatz voriger Jahrhunderte scheint uns noch verharmlosend.

Aus diesem polemischen und zynischen Papier weht dem Leser der Modergeruch demokratischen, ehtischen und moralischen Verfalls längst vergangen geglaubter Zeiten entgegen.

Sie haben eines leider noch immer nicht begriffen: 

Die unwiderlegbare Tatsache, dass wir zuerst die Hunde (jedweder Rasse!) vor dem Missbrauch durch Menschen zu schützen haben, damit Menschen vor missbrauchten Hunden geschützt sind!

Sie werden für jeden friedfertigen Hund, der aufgrund Ihrer skandalösen Hundeverordnung getötet wird, ebenso die politische Verantwortung zu tragen haben, wie für den durch untätige Behörden verursachten Tod des kleinen Volkan. 

Denn mit dieser sog. "Argumentation" haben Sie nicht etwa Ihrer Fraktion, sondern lediglich Ihrer politischen Unzulänglichkeit die Krone aufgesetzt.

Mit hundefreundlichem Gruss

Hund und Gesellschaft e.V., 26. September 2000

Leonhardtstraße 16 - 14057 Berlin

T: 030/3231136

F:030/32704122

hug@hug-berlin.de

 


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