Der "Jagdherr" +
Christiane Rohn
Foto: Christiane Rohn
Sugar ...
"Entenjagd" in der
Süderstrasse
Nachdem sich der
Pulverdampf einer sehr erfolgreichen "Entenjagd" in der Süderstrasse im
Hamburger Stadtteil Hamm-Süd gelegt hat, wäre es an der Zeit, mal in
aller Ruhe ein Resümee zur "Aktion Sugar" zu ziehen.
Immer mehr stellt
sich nämlich heraus, dass "Jagdherr" Wolfgang Poggendorf,
Geschäftsführer des Tierheimes in der Süderstrasse, eine Ente an die
Medien losgeworden ist, wie wir sie schon lange nicht mehr erlebt
haben. Anders ausgedrückt, es wurde eine "Sau durchs Dorf getrieben",
die es an allen Keulen und Haxen in sich hat.
Dabei ist natürlich
zu hinterfragen, wie etwas derartiges möglich war, denn wir haben es im
Falle des "gefährlichsten Kampfhundes Deutschlands" Sugar (so
bezeichnet ihn wenigstens Poggendorf) mit einer, in unseren Augen
gewaltigen Fehlinformation aller Medien zu tun. Daher wollen wir die
Geschichte von und mit Sugar so veröffentlichen, wie wir sie sehen nach
unseren Informationen. Diese bekamen wir aus dem Internet, in
Gesprächen mit Journalisten der Fernsehsender und Zeitungen und aus
einem Telefonat mit Wolfgang Poggendorf, sowie von Christiane Rohn.
Vorgeschichte
Sugar hatte
wahrscheinlich in ihrem Leben zum ersten Mal richtig Pech, als sie am
falschen Ort von den falschen Leuten angetroffen wurde. Genauer, die
Hündin lief laut der Gerichtsverhandlung ihrem jetzigen Halter zu und
dieser ließ sie ohne Leine und "Maulkorb" spazieren gehen. Auch nicht
im Sinne der Erfinder der Hundeverordnung der Hansestadt Hamburg: Sugar
besaß keinen Wesenstest und ihr Halter keinen Sachkundenachweis. Im
übrigen war sie nicht als gefährlicher Hund angemeldet (warum auch,
wenn sie keiner ist, da angeblich ein Mix) und ihr Halter hatte die
Hundesteuer nicht bezahlt und sie trug keinen Chip.
Zum Pech kam auch
noch Unglück und daher landete sie im Tierheim in der Süderstrasse.
Pech und Unglück sollten eigentlich ihr Leben kosten, denn W.
Poggendorf hat oft genug in den Medien kund getan: diese Hündin müsse
eingeschläfert werden.
Das hörte sich dann
lt. Hamburger Abendblatt und dem Autor "UG" am 13. April 2005 so an:
"Pitbull Sugar
gehört dringend eingeschläfert!
Sugar ist das
gefährlichste Tier, das wir hier je hatten, eine tickende Bombe. Wer
sich ihr ungeschützt nähert, ist in Lebensgefahr. Sie gehört dringend
eingeschläfert", warnt Wolfgang Poggendorf, Chef des Tierheims
Süderstraße."
Und weiter vermeldet
dieser Artikel:
"Selbst das
geschulte Personal ist mit dem Tier überfordert. Und jetzt will der
Besitzer Sugar zurückhaben, hat sich einen Anwalt genommen. Ein
erster Teilerfolg ist erzielt: Das Verwaltungsgericht hat
entschieden, daß nochmals getestet werden muss, wie gefährlich Sugar
tatsächlich ist. Poggendorf: "Das ist nicht zu begreifen. Wir lehnen
eine Wiederholung des Wesenstests strikt ab. Neue Erkenntnisse sind
wahrlich nicht zu erwarten. Außerdem ist die Extremgefahr unserem
Personal auf keinen Fall nochmals zuzumuten." Das bedeutet: Andere
müssen Sugar jetzt untersuchen - und das Tier muss deshalb womöglich
quer durch die Stadt gefahren werden. Poggendorf: "Auch ein Transport
durch den Städtischen Ordnungsdienst oder die Polizei ist bedrohlich.
Ich informiere die zuständigen Stellen über das Risiko. Nicht
auszudenken, was passiert, wenn das Fahrzeug verunglückt und Sugar
dabei freikommt."
Mit Kanonenkugeln auf
Spatzen schießen, den Versuch unternehmen, in der Bevölkerung Panik
auszulösen, die nicht vorhandene Kompetenz zu verschleiern und blinden
Aktionismus vorzutäuschen, wenn es mit dem geplanten Töten nicht so
klappt, wie geplant? Oder wie kann man die "Allianz" von Poggendorf und
Gasdorf nennen?
Die erste Nacht
außerhalb der Süderstrasse
Foto: Christiane Rohn
Am 16. Juli schreibt
daher Gasdorf im Hamburger Abendblatt:
"Kampfhund
'Sugar': Frist abgelaufen
Die Frist für
Thomas W., Halter von Hamburgs gefährlichstem Hund Sugar, ist
abgelaufen: 'Wir haben bisher weder von Herrn W. noch von seinem
Rechtsanwalt eine schriftliche Äußerung vorliegen, die Frist läuft
allerdings erst um 24 Uhr ab', so Sorina Weiland (39) am Freitag
mittag. Wie berichtet, war Thomas W. bis Freitag eine Frist vom
Bezirksamt Mitte gesetzt worden, um einer der beiden Optionen für
Sugar zuzustimmen. Demnach sollte der Hund entweder in ein Tierasyl
nach Süddeutschland abgeschoben oder eingeschläfert werden. Das
Bezirksamt hat inzwischen entschieden, daß der Hund auf jeden Fall
nach Süddeutschland geschickt wird."
Auch die Hamburger
Politik gibt ihren "Senf" gefragt oder ungefragt, betroffen als
Entscheidungsträger oder nicht betroffen, ab. So meint lt. Abendblatt
Andreas Dressel (SPD):
"Gut, daß die Posse
ein Ende hat und die Hamburger durch die Verbringung nach
Süddeutschland vor dem gefährlichen Tier sicher sind."
Der Standpunkt des
SPD-Politikers ist deswegen populistisch und nicht nachvollziehbar,
weil zu diesem Zeitpunkt die Betroffenen, also Gericht und Behörde,
längst eine Einschläferung abgelehnt haben. Und im übrigen diese
Betroffenen ebenfalls lt. Abendblatt (15. Juli 2005) die Meinung
vertreten:
"Kampfhund Sugar
kommt ins Tierasyl",
gemeint ist der
Gnadenhof von Christiane Rohn. Und weiter:
"Auch wenn der
Halter weiter klagt, soll der Hund bis zur endgültigen Entscheidung
in Süddeutschland bleiben."
Sugar + Sien
Foto: Christiane Rohn
Nicht nur
Lokalpolitiker, auch die "große" Politik hat sich des Themas
angenommen. Einige Auszüge: So meldete der Spiegel:
"Im Kanzleramt
referierte zunächst Innenminister Otto Schily artig über politisch
und juristisch mögliche Anti-Kampfhunde-Maßnahmen....
... 'Wir müssen
sofort handeln', ordnete der Leitwolf an, 'das Thema regt die Leute
auf.' Schröder wollte nicht den innenpolitischen Bonus aufs Spiel
setzen, den sein Minister Schily inzwischen selbst bei konservativen
Wählern erworben hat. Für die Öffentlichkeit fand der Kanzler
angemessen starke Worte: 'Diese Kampfmaschinen müssen von der
Straße.'"
Verärgert hatte
Schröder wahrgenommen, dass Schlagzeilen über den Hundeskandal
teils sogar die Berichte über jüngste Reform-Erfolge der Regierung von
den Titelseiten verdrängt hatten - und dass die Opposition prompt die
Chance ergriff, mit ihrem Traditionsthema, der Inneren Sicherheit,
Punkte zu machen.
Und in einem Beitrag
in "BILD" meinte seine Gattin:
"Freiheit für die
Kinder oder Freiheit für Kampfhunde - Deutschland muss sich jetzt
entscheiden." und im gleichen Blatt: "Auch unsere Tochter wurde vom
Kampfhund bedroht.".
In bunter Abfolge
ohne den Anspruch auf Vollständigkeit einige Meinungen aus Bund und
Land:
"Umweltminister
Jürgen Trittin sprach sich für ein Züchtungsverbot aus.
Diese Tiere seien lebensgefährliche Waffen."
Wolfgang
Thierse
"Deutscher
Bundestag, 14. Wahlperiode, 112. Sitzung, Berlin, Freitag den 30.
Juni 2000
'Guten Morgen, liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Sitzung ist
eröffnet...
...Zusatztagesordnungspunkt 14 Auf Verlangen der Fraktion der F.D.P.
Besserer Schutz der Bevölkerung insbesondere von Kindern vor
Angriffen von Kampfhunden"
Cem
Özdemir (Bündnis 90/ Die Grünen):
"...Ich
bin mir sicher, dass wir uns alle darüber einig sind, dass diese
Tiere der Vergangenheit angehören müssen ... Die Forderung nach hohen
Steuern ist nicht sinnvoll, da sich Zuhälter mit dickem Geldbeutel
diese staatlich anerkannten Luxusköter leisten können."
Imponiergehabe,
Aggressionslust, Kompensationsbedarf bei Ich-Schwäche und
Verantwortungslosigkeit...." Bundesinnenminister Otto
Schily anlässlich der "Kampfhundedebatte" im Bundestag am
30.06.00).
"Kampfhundehalter
sollten eine gesellschaftliche Ächtung erfahren." Barbara
Duden (SPD)
(Bürgerschaftsabgeordnete Hamburg in BILD)
"300 potentielle
Beisser sind aus dem Verkehr gezogen worden."
Hessens
Innenminister Volker Bouffier (Erfinder des leuchtend-roten
Warnschildes, mit dem Hundehalter sich als solche kennzeichnen
sollten)
"Gruselstunde im
Gruselkabinett"
Foto: Christiane Rohn
Umzug
Am frühen Nachmittag
des 1. August 2005 entschloss sich Christiane Rohn, da ihr Hof
unterdessen von Journalisten "belagert" wurde, zu einer
Pressekonferenz. Dort präsentierte sie Sugar, obwohl diese erst wenige
Stunden auf dem "Gnadenhof" war, als einen reichlich desinteressierten
Hund. nur an einer Leine gehalten, ohne Maulkorb.
Diese Präsentation
war insoweit verwirrend, weil niemand mit einem solchen Benehmen
gerechnet hatte. Sugar ließ sämtliche Aufnahmen gelassen über sich
ergehen. Einigen der Anwesenden passte das überhaupt nicht in ihr
bisheriges "Weltbild" und so verlief diese Veranstaltung recht
einseitig. Daher ist das Verhalten der "BILD"-Redaktion Stuttgart
absolut nicht verständlich, denn am folgenden Tag erschien ein Artikel
unter dem Titel:
"Kampfhund Sugar
ins Ländle abgeschoben
'Jetzt
haben wir die Kampf-Bestie am Hals'
von Maya Korte"
Auf das Verhalten
dieser "Journalistin" und ihrer Antwort auf meine telefonische Anfrage,
warum sie einen derartigen Artikel verfasst hat und was Korte
anschließend der Bevölkerung erzählte, oder erzählen ließ, möchte ich
im Abschnitt Medien näher eingehen.
Im Laufe der
folgenden Tage, genauer bis zum Samstag, den 6. August veröffentlichte
Frau Rohn einen ersten Eindruck über das Verhalten von Sugar und es
tauchte der erste Bericht einer Besucherin im Internet auf, die auf dem
Hof Die Hündin erlebte.
Christiane Rohn
schreibt:
"Ich kann manchen
Menschen verstehen, der nach den vielen schockierenden Pressebildern
davon ausgeht, einen unberechenbaren Hund vor sich zu haben.
Besonders dann, wenn man eigentlich mit Hunden nicht viel zu tun hat.
Ich kann jedoch absolut nicht verstehen, dass vor allem mancher
Hundeexperte, Tierschützer und die Presse jegliche Objektivität
verloren hat und dass es einige Reporter gab, die nachdem sie gesehen
haben, dass Sugar bei uns gar nicht so ist, wie behauptet wird, keine
Berichterstattung mehr machen wollten. Es ist wohl die Sensationslust
unserer Gesellschaft, dass eine Beißmaschine, die Kinderwägen
zerfetzt, mehr Geld einbringt, als eine Sugar, wie sie wirklich
ist."
Und wenig später fand
ich eine Beurteilung von Christiane Rohn, seit sie Sugar zu sich geholt
hat, sie schreibt:
"Mein erster
Eindruck von Sugar im Tierheim Hamburg Süderstraße zeigte mir einen
verzweifelten, traurigen und sehr hilflosen Hund. Sie wirkte in
keiner Weise gefährlich auf mich. Mein erster körperlicher Kontakt
mit Sugar war gekennzeichnet durch eine unermessliche Sehnsucht nach
Geborgenheit. Sie kroch in meine Arme und schleckte meine Hände.
Unser erster Spaziergang zeigte mir, wie wenig sie in den letzten
Monaten erlebt haben muss, denn sie war nervös, neugierig und suchte
ständig den Blickkontakt zu mir. Vom ersten Moment an wollte sie mir
alles recht machen. Kleinste Handzeichen und Körpersprachenelemente
meinerseits genügten, um Sugar zu führen. Unsere Ankunft bei uns auf
dem Gnadenhof erlebte ich mit Tränen in den Augen, denn die verhielt
sich genau gegenteilig zu den Berichten und Gutachten.
Sie begrüßte alle
Menschen und Hunde hier auf dem Hof unglaublich freundlich und
vorsichtig. Sien, mein kleiner Dackelmischling, wurde zu ihrer besten
Freundin (beide sitzen ständig auf meinem Schoß), und auch das
gesamte andere Rudel (mehrere Hündinnen und Rüden) akzeptierte sie
sofort. Sugar verhält sich auch im Spiel mit anderen Hunden oder
Menschen und bei der Fütterung nicht übererregt.
Auffällig für mich
ist ihre große Trennungsangst. Sie zeigt Stresssymptomatiken, wenn
ich nicht in ihrer Nähe bin und deutliche Erregungszustände, wenn
eine unsichere Person sie führt. Sugar ist überfordert, wenn sie
selbstständig Entscheidungen treffen muss und neigt in solchen
Situationen zu Ersatzhandlungen. Aber nicht einmal dann wirkt sie auf
mich unberechenbar oder unkontrolliert ...
... und sie lebt
bei mir in unserer Privatwohnung mit unseren anderen Hunden im Rudel
zusammen. Sie schläft am allerliebsten auf dem Sofa oder in meinem
Arm. Katzen würde sie gerne jagen, aber auch hier hat sie sich sofort
meiner Meinung angeschlossen, dass wir hier friedlich miteinander
leben.
Inzwischen sitzt
Sugar mit mir zwischen Gänsen, mit Sicherheit ohne wirklich zu
verstehen, warum sie bei uns alt werden dürfen, aber sie akzeptiert
meine Einstellung ohne Widerspruch. Ich habe Sugar auf meine ganz
individuelle Art einen Weg gezeigt, ohne jegliche Härte oder Gewalt,
einfach mit Verständnis, Klarheit, Vertrauen und Liebe.
Christiane Rohn,
Amtszell 2. August 2005 - Gnadenhof " Lebenswürde für Tiere"
Sugar völlig entspannt
Foto: Christiane Rohn
Und eine Besucherin
des Gnadenhofes berichtet über ihr "Treffen" mit Sugar:
"Es ist unglaublich
für mich und 'alle anderen', die die Hündin 'Sugar' kennen lernen
durften! "Sugar" kam sofort freudewedelnd auf uns zu als wir, zwei
Tage nach ihrem Eintreffen auf Christianes Hof die Freude hatten, sie
'LIVE' zu erleben.
Sie ließ sich
'problemlos' knuddeln und leckte allen 'menschlichen Zweibeinern' das
Gesicht! Zweibeinern, die sie vorher 'niemals' in ihrem bisherigen
Leben sah. Wir waren vollkommen Fremde für Sugar!
Die Beurteilung der
Hündin 'Sugar', die beim ersten Test von Herrn Poggendorf im Tierheim
getestet wurde und beim zweiten Test durch Frau Feddersen-Petersen,
ist für mich und "alle" die die Hündin Sugar kennen gelernt haben
"nicht im Ansatz" nachvollziehbar! ...
... Christiane Rohn,
die in ihrem mehr als fünfhundert Seiten langen Buch (Buchbesprechung
unter
www.der-gnadenhof.de),
umfassend und leicht verständlich, ihre Erkenntnisse sowie die
wissenschaftlichen Erkenntnisse anhand zahlloser Beispiele und Bilder
erklärt, hatte den Mut dieses Exempel zu statuieren!" Und den
nächsten Satz kann man nur unterstreichen:
Hut ab für 'diesen
Einsatz der Hoffnung macht'! ...
Was in Hamburg
geschah ist vorläufig nur zu ahnen!"
Die Medien
Eine Geschichte, wie
die von Sugar ist nur dann möglich, wenn Medien "mitspielen".
"Mitspielen" in negativer Berichterstattung. Bei Sugar haben eine ganze
Reihe mitgemacht und mit den meisten von ihnen habe ich telefoniert. Es
war erschreckend, was ich dabei zu hören bekam.
Nachdenklich hat mich
gemacht, daß auch in meinen Augen Medien seriösen Journalismus
betreiben sollten, denn kein Bürger dieses Landes hat die Möglichkeit,
sich über Tagesgeschehen und Politik umfassend zu informieren. Wenn
dann aber auf einem einzigen Gebiet, bei dem ich mitreden kann, soviel
an falscher und offensichtlich "manipulierter" Information meiner
Meinung nach rüberkommt, frage ich mich – und hoffentlich andere auch –
ob denn Journalismus immer derart "manipuliert" wird und wie glaubhaft
er dann noch ist? Bei mir hat er Misstrauen ausgelöst, das ich bis
dahin nicht hatte.
Im Einzelnen möchte
ich meine Gespräche mit den Damen und Herren der Sender und Zeitungen
beschreiben:
SWR
Der SWR brachte
mehrmals Berichte über den Gnadenhof von Christiane Rohn. Bei den
"Sensationsmeldungen" über Sugar hat er sich herausgehalten, obwohl die
Hündin unterdessen hier im "Ländle" lebt. Allerdings bekundete man
Interesse am derzeitigen Leben von Sugar. An der Pressekonferenz am 1.
August nahm der Sender nicht teil und im übrigen sähe man diese
"Angelegenheit" eher unaufgeregt.
Sugar + Sien
Foto: Christiane Rohn
NDR
Ein Mitarbeiter des
"Hamburg Journals" hat die Bilder des "Umzuges" von Sugar, bzw, ihren
Auszug aus der Süderstrasse gesehen. Diese Aufnahmen wurden zu einem
Kurzbericht zusammengeschnitten.
Sein Urteil: Es waren
Bilder zu sehen, die wir unseren Zuschauern nicht zumuten wollten.
Obwohl er nicht der "Hundeexperte" sei, war sein Eindruck, Poggendorf
und Mitarbeiter des Tierschutzvereines haben Sugar völlig
"unprofessionell" aus ihrem Zwinger gezogen, dabei fast stranguliert
und die Hündin mehrfach angeschrieen. Sugar machte auf ihn nicht den
Eindruck eines gefährlichen Hundes, sondern den eines total
eingeschüchterten und ängstlichen. Daher seien diese "ekligen" Bilder
geschnitten worden. Gewartet habe er allerdings noch darauf, daß bei
dem Geschrei und Gezerre Sugar auch noch einen Tritt bekomme.
Bliebe die Frage, was
sich die anwesenden Journalisten bei diesen Szenen gedacht haben. Die
Angaben des NDR werden übrigens von Christiane Rohn bestätigt, die dann
Poggendorf die Leine aus der Hand nahm und Sugar mit Ruhe und etwas
Futter in die bereit gestellte Transportbox lockte.
MDR/BRISANT/FAKT
Der mitteldeutsche
Rundfunk hatte in der Vergangenheit über Sugar und ihre Gefährlichkeit
berichtet. So liefen über den Sender im Magazin "FAKT" die Bilder des
Wesenstestes von Sugar. Mein Gespräch mit Mitarbeitern der Redaktion
war kurz, denn der Sender ließ die Bilder des Auszuges in Hamburg vom
NDR machen, bzw. übernahm diese.
Auf die Frage, ob sie
denn nicht langsam überzeugt seien, einer Ente aufgesessen zu sein (ich
benützte den Ausdruck verarscht worden zu sein), nachdem Christiane
Rohn Sugar auf ihrem Hof präsentierte, meinte die Mitarbeiterin, sie
wolle es nicht so drastisch ausdrücken, aber in die Richtung werde bei
ihnen auch schon gedacht. Daher hoffe ich, daß der Sender irgendwann
mal eine Nachberichterstattung zum Thema Sugar plant.
Hamburger Abendblatt
Da ich nicht
unbedingt Lust habe, mir eine Klage an den Hals hängen zu lassen, will
ich mir eine Meinung über die Berichterstattung dieser
"Boulevard-Zeitung" des Springer Verlages verkneifen. Als Fachmann, der
Sugar und die Wesenstest beurteilen kann, ist mir allerdings U. Gasdorf
nicht aufgefallen.
Recht interessant
waren aber die Schilderungen von Gasdorf über die enge Zusammenarbeit
mit dem Hamburger Tierschutzverein, bzw. dessen Geschäftsführer
Wolfgang Poggendorf und Politikern der Hansestadt. Zu was eine
jahrelange "fruchtbare Zusammenarbeit" führen kann, liest man dann in
den Artikeln des Blattes.
Sugar und Thomas Steeb
Foto: Heike + Thomas Steeb
Schlagzeilen und Ausschnitte der
Artikel:
"Pitbull Sugar gehört dringend
eingeschläfert!"erschienen
am 13. April 2005 in Hamburg
"Sugar: Jetzt
wird wieder verhandelt
Jetzt verhandeln das Bezirksamt
Mitte und der Rechtsanwalt von Halter Thomas W. über die Zukunft von
Hamburgs gefährlichsten Hund Sugar. 'Wir rechnen in Kürze mit einem
Ergebnis', sagte Bezirksamtsleiter Markus Schreiber (45, SPD). Das
Bezirksamt favorisiere nach wie vor eine Abschiebung des Kampfhundes
in ein Tierasyl nach Süddeutschland. Wie berichtet, ist eine weitere
Option des Bezirksamtes die Einschläferung des Tieres. Halter W.
hatte sich am vergangenen Freitag kurz vor Ablauf der vom Bezirksamt
gesetzten Frist schriftlich durch seinen Anwalt zu den beiden
Optionen geäußert: 'Zu dem Inhalt des Briefes werden wir nichts
sagen, um die Verhandlungen nicht zu gefährden', so Schreiber. Sugar
hatte zwei von drei Wesenstests nicht bestanden und ist seit mehr als
einem Jahr im Tierheim untergebracht."
Hamburger Abendblatt 20. Juli 2005
Ein anderer Artikel, nämlich
"Kampfhund 'Sugar':
Frist abgelaufen"
endete mit den Sätzen:
"Das
Bezirksamt hat inzwischen entschieden, daß der Hund auf jeden Fall
nach Süddeutschland geschickt wird. Michael Fuchs (CDU): 'Der Hund
gehört endlich eingeschläfert und nicht in eine Therapieeinrichtung
nach Süddeutschland."
ug Hamburger
Abendblatt 16. Juli 2005
Posse? Und nichts
hinterfragt? Es ging immerhin um die Möglichkeit für Sugar
weiterzuleben, oder zu sterben.
Am 15. Juli 2005
machte Gasdorf die Bevölkerung nochmals aufmerksam auf die Kosten, die
die Hündin bisher verursacht hatte. Ob es dazu Alternativen gab, war
ihm offensichtlich egal. Auf diese Alternativen und Möglichkeiten, die
es für Sugar gab, möchte ich auch noch eingehen.
"Kampfhund
Sugar kommt ins Tierasyl
Verfahren: Auch
wenn der Halter weiter klagt, soll der Hund bis zur endgültigen
Entscheidung in Süddeutschland bleiben."
Und weiter schreibt
Gasdorf:
"Wann ist mit
Sugars Transport nach Süddeutschland zu rechnen? "Wir können keinen
genauen Zeitpunkt benennen, es gibt noch viele Details zu klären. Zum
Beispiel, daß die Kosten für die Unterbringung nicht vom Bezirksamt
getragen werden müssen. Unser Interesse ist aber natürlich, den Fall
Sugar so schnell wie möglich abzuschließen", sagt Weiland....
... Bisher hat
Sugars Unterbringung im Tierheim Süderstraße rund 8000 Euro gekostet,
die Stadt und Tierschutzverein je zur Hälfte bezahlen. Und jeden Tag
werden es 20 Euro mehr."
Als Höhepunkt unseres
Gespräches aber empfand ich die Bemerkungen von U. Gasdorf über die
Durchführung der Wesenstests und der Abholung von Sugar aus der
Süderstrasse.
Er meinte nämlich auf
meine Frage, ob er sich je von Sugar in irgendeiner Form bedroht
fühlte, eigentlich nicht, denn er sei bei einem der Wesentests etwas
weiter weg gewesen. Das deswegen, weil er und andere Kollegen
"inkognito" dort gewesen sind. Geheimräte? Vertuschung? Irreführung?
Suche sich jeder etwas heraus, oder füge etwas hinzu.
Nicht viel anders ist
es gelaufen, als Sugar in Hamburg abgeholt wurde. Frau Rohn bat darum,
auf Presse zu verzichten, da sie nicht wüsste, wie sich Sugar verhält
und daher lieber eine ruhige Ecke hätte. Dies wurde von Poggendorf
zugesagt. Erstaunt war sie dann aber, als sie den "Auflauf der Medien"
am Abholtag sah. Irgendjemand habe wohl Wind davon bekommen, so
Poggendorf. Eher am Rande bekam Frau Rohn dann mit, daß ein Journalist
sich für die heutige Einladung bedankte. Da lügt Frau Rohn, so der
Geschäftsführer und Landesvorsitzende des Landestierschutzbundes
Hamburg. Nur warum sollte sie lügen, die Medien waren ja da!
"Nee,
eine Leckerli gibt es nicht mehr!"
Foto: Heike + Thomas Steeb
Die WELT
Auch diese Zeitung
glaubte, am Horrortrip eines Kampfhundes teilnehmen zu müssen und auch
mit diesem Journalisten habe ich telefoniert.
Ihre Schlagzeile:
"Beißmaschine"
kommt auf Gnadenhof im Süden
Tierschützer holen
berüchtigten American-Staffordshire-Terrier aus Tierheim - CDU sieht
Affentheater
von André
Zand-Vakili
Das Gezerre um
Kampfhund 'Sugar' ist, zumindest für Hamburg, endgültig beendet.
Gestern holte die Tierschützerin Christiane Rohn (36) den
berüchtigten American-Staffordshire-Terrier aus dem Tierheim
Süderstraße ab und brachte ihn nach Amtzell in Baden-Württemberg.
Dort betreibt die studierte Malerin und Bildhauerin den Gnadenhof
'Lebenswürde für Tiere', auf dem rund 300 Tiere leben, darunter auch
Kampfhunde. Bevor Rohn und zwei Begleiter das Tier am Sonntag in
Empfang nehmen konnten, gab es ein Gespräch mit Tierheimchef Wolfgang
Poggendorf. Schließlich wurde "Sugar" aus einem Zwinger geholt und in
eine stabile Transportbox gebracht. Wolfgang Poggendorf und
Bezirksamtsleiter Markus Schreiber (SPD) brachten die Transportbox
persönlich zum Wagen.
Die Fahrt ging ins
777 Kilometer entfernte Amtzell im Allgäu, wo Christiane Rohn den
sieben Hektar großen Gnadenhof für Tiere betreibt, die niemand mehr
haben will. Die Tochter eines Schildkrötenforschers und bekennende
Vegetarierin hat schon Erfahrung mit solchen Tieren. Mehrere
gefährliche Hunde, die im Harburger Hafen in der 2001 aufgelösten
Kampfhundehalle untergebracht waren, leben bereits dort ...
... 'Ihr Engagement
sei im Sinne des Tierschutzes', sagte Rohn, in deren Augen das Wesen
von 'Sugar' aber noch 'ungeklärt' ist. Andere sind da weiter. Sie
halten 'Sugar' für eine 'Beißmaschine', die ein unkalkulierbares
Risiko ist. Bei mehreren Tests fiel die Hündin regelmäßig über
Kinderwagen her, aus denen Babygeschrei kam."
Eine Kleinigkeit an
diesem Artikel ist, daß der Vater von Christiane Rohn Architekt ist und
weder Poggendorf noch Schreiber die Transportbox in das Auto brachten.
Dies tat Frau Rohn selber, nachdem sie das "dilettantische" Vorgehen
der beiden Herren nicht mehr mit ansehen konnte. Woher hat aber André
Zand-Vakili die Informationen, wie Sugar’s Charakter ist, den er ja
sehr präzise beschreibt?
Diese Frage
beantwortete er mir so, dass er im Grunde genommen keine Ahnung von
Hunden hat, ihm diese absolut gleichgültig sind und er meint, Hunde
hätten in der Stadt nichts zu suchen, wenn es nicht gerade
"Schoßhündchen" sind. Ein enormes Fachwissen, um einen derart
schwierigen Vorfall beschreiben zu können.
Und ich Depp zählte
"Die WELT" bisher zu den seriösen Zeitungen. Und noch eine Bemerkung
ist mir in Erinnerung geblieben. Nämlich die von der sozialen Situation
in der Stadt. In bestimmten Stadtteilen und von einer bestimmten
Klientel werden eben diese Rassen (Kampfhunde) gehalten und daher
entstehen solche Geschichten. In dieses Horn stieß auch die ehemalige
Ministerin in NRW B. Höhn, sie sagte Chrismon, dem evangelischen
Onlinemagazin:
"chrismon: 'Frau
Höhn, als Politikerin macht man sich auch Feinde. Hatten Sie schon
mal mit richtig unangenehmen Zeitgenossen zu tun?'
BÄRBEL HÖHN: 'Ja,
aber das waren keine Politiker.'
chrismon:
'Sondern?'
BÄRBEL HÖHN:
'Kampfhundebesitzer. Ich habe damals die Landeshundeverordnung
durchgebracht, die das Halten von Kampfhunden verbietet. Auf meiner
Homepage landeten pro Tag 250 wüste Beschimpfungen. Es gab
Demonstrationen vor unserem Privathaus, heftigste Beschimpfungen in
E-Mails und Briefen, faschistische Äußerungen, Morddrohungen. Ich
bekam Polizeischutz und habe gemerkt: Das Problem ist nicht der
Kampfhund. Es ist der Mensch am anderen Ende der Leine ...
...
Das ist auch bei Kampfhundebesitzern so. Oft kommen sie aus dem
Rotlichtmilieu oder sozial schwierigen Stadtvierteln. Ihr Hund ist
ihre Waffe. Sie wollen über den Hund die eigene Schwäche
kompensieren.'"
Mensch, ihr Halter
dieser Rassen, wehrt euch endlich!
Und noch "BILD"
"Kampfhund Sugar ins Ländle
abgeschoben
'Jetzt
haben wir die Kampf-Bestie am Hals'
Von MAYA KORTE
Mit stechendem
Blick starrt der bullige Hund in die Kamera. Sein neues Frauchen
sitzt daneben, lächelt gelassen.
Wir sehen
Pitbull-Mischling 'Sugar' (3), einen der gefährlichsten Kampfhunde
Deutschlands. Weil er in Hamburg immer wieder bei Wesens-Tests
durchgefallen war (BILD berichtete), wurde die Beißbestie
jetzt nach Baden-Württemberg abgeschoben. Obwohl Sugar schon mehrfach
Pfleger angegriffen hat, bei einem Tast sogar einen Kinderwagen
zerfetzte.
Neues Zuhause der
Horrorhündin: Der Gnadenhof von Christiane Rohn (36) bei Wangen im
Allgäu. Sie versichert: 'Sugar wird hier keine Gefahr für die
Öffentlichkeit sein.'
Ach, wirklich? Die
Tierfreundin (genannt 'Hundeflüsterin') läßt Sugar zusammen mit vier
anderen Hunden in ihrem Bauernhof leben: ,'6.30 Uhr stehen wir auf,
gehen Gassi. Maulkorb nicht nötig, weil ich das Grundstück ja nicht
verlasse.'
Und was, wenn Sugar
sich mal losreißt? Nur wenige Hundert Meter Luftlinie entfernt liegt
ein Wohngebiet, wo viele Familien mit Kindern leben. Eine Mutter
entsetzt: 'Wir wurden gar nicht darüber informiert, daß so ein Hund
jetzt in unserer Nachbarschaft untergebracht ist.'"
Heike, Sugar + Klaus
Foto: Heike + Thomas Steeb
Traurig an diesem
Artikel, Korte war am 1. August auf der Pressekonferenz von Christiane
Rohn, sie sah Sugar und konnte ihr Benehmen genau studieren. So wie sie
die Hündin beschreibt, hat sie sich nicht benommen, denn Sugar machte
einen etwas gelangweilten Eindruck.
Auch an Maya Korte
stellte ich die Frage, ob sie sich in irgendeiner Situation bedroht
gefühlt habe, die Antwort, nein.
Woran sie einen
gefährlichen Hund dieses Kalibers erkennen könne? Antwort, die Hunde
seien ja per Gesetz zu einem solchen erklärt worden.
Ob sie mir sagen
könne, welche Rassen denn per Gesetz zu den Kampfhunden zählen?
Antwort, das wisse sie nicht genau, aber es sind schon einige.
Was sie über die
angeblichen "Beißvorfälle" von Sugar wüsste? Eigentlich nichts genaues.
Ihre Behauptung,
Sugar sei durch mehrere Wesenstests durch gefallen stimme so auch
nicht. Da gab sie mir recht, zweimal durchgefallen, einen habe Sugar
wohl bestanden.
Maya Korte ist
studierte Juristin, daher bilde sich jeder selber ein Urteil über ihre
Antworten, ich unterlasse das lieber, sonst verklagt sie mich noch.
Ob sie es denn
verantworten könne, unter der Bevölkerung von Amtszell eine gewisse
Verunsicherung auszulösen? Man müsse schließlich vor solchen Hunden
warnen.
Am Ende des
Gespräches fragte ich sie, ob sie sich vorstellen könne, einen Artikel
zu schreiben über Sugar, wie sie sich bei Frau Rohn benimmt. Das könne
sie sich zwar vorstellen, aber die Entscheidung darüber treffe ihre
Redaktionsleitung. Die aber habe in der Vergangenheit eher so was nicht
getan.
Wenige Tage später
erschien ein Artikel in "BILD" Hamburg. Der Autor verstand ihn als
"Umschwung", bediente sich auf der Homepage von Frau Rohn ungenehmigt
in der Bildergalerie und schrieb:
"'Sugar'
attackierte sogar Tierpfleger
Beiß-Maschine
begnadigt
Von STEFAN LUTZ
"Hamburg - Sie
verbiß sich in Kinderwagen, attackierte sogar Tierpfleger – trotzdem
wird Kampfhündin 'Sugar' nicht eingeschläfert!
Nach 15 Monaten
Kampf zwischen Politikern, Experten und dem Besitzer des American
Staffordshire Terrier entschied ein Hamburger Bezirksamt: Die
deutschlandweit bekannte 'Beißmaschine' kriegt keine Todesspritze.
Sie kommt auf
einen Gnadenhof in Amtzell (Baden-Württemberg).
Im April 2004 wurde
das Tier seinem Besitzer weggenommen, weil es keine gültige
Steuermarke hatte. 'Sugar' kam in den Sicherheitstrakt des Hamburger
Tierheims. 'Das gefährlichste Tier, das wir je hatten. Wer sich ihr
nähert, ist in Lebensgefahr', warnte Heimchef Wolfgang Poggendorf.
Die Hündin zerbiß
bei einem Wesenstest einen Kinderwagen, aus denen Babygeschrei vom
Band erklang (BILD berichtete) . Bisher hat 'Sugar' mehr als
9.400 Euro gekostet - für Tests, Unterbringung, Ärzte, Futter. Die
Hälfte zahlte der Steuerzahler. Jetzt soll die anerkannte
Tierpflegerin Christiane Rohn den Hund durch Gespräche und
Streicheleinheiten wieder zahm kriegen.
Die Kosten trägt
ein Verein."
Wolfgang Poggendorf ...
.. ist der "Gutmensch
von Hamburg". Und er redet gerne und viel, getreu dem Motto: Tu gutes
und sprich darüber. So ließ ich ihn reden.
Poggendorf liebt
Tiere und von Hunden versteht er sehr viel. Dazu möchte ich erinnern an
die Meinungen des NDR Mitarbeiters und Frau Rohn, anlässlich des
Abtransportes von Sugar.
In der Vergangenheit
hat er oft genug bewiesen, daß er für die Einschläferung eines Tieres
natürlich nicht ist. Erinnern möchte er daher an die so genannten
Kampfhunde in den Harburger Hallen. An deren Rettung war der
Tierschutzverein Hamburg maßgeblich beteiligt. Unter anderem mit dem
Einsatz von viel Geld, er spricht von über 100.000 Euro. Das den
Mitgliedern zu vermitteln, sei nicht einfach gewesen, denn obwohl er
mit "Honecker- Wahlergebnissen" bei den Vorstandswahlen aufwarten kann,
regte sich Widerstand in der Mitgliedschaft.
Diese Geschichte ist
mir anders in Erinnerung. Nämlich so, daß zahlreiche Privatpersonen und
Tierschutzvereine – und Organisationen unter Einsatz ihrer Geldmittel
eine sehr hohe Anzahl von Hunden herausgeholt haben und diese auf
Plätze bis ins benachbarte Ausland vermittelten.
Von Schoß zu Schoß,
diesmal bei unserer Tochter
Foto: Heike + Thomas Steeb
Wir würden uns daher
freuen, wenn wir Leserbriefe bekämen, die etwas zu diesem Sachverhalt
beitragen können.
Sugars Gefährlichkeit
brauche man ja nicht noch einmal erwähnen, meint Poggendorf, darüber
habe die Presse oft genug berichtet. Mein Einwand, diese sei nicht
immer besonders objektiv, akzeptiert er. Und im Vertrauen unter uns
gesprochen, man wisse ja, dass diese Republik nicht von der Politik,
sondern von den Medien regiert würde. Daher sei er auch nicht immer
einverstanden mit dieser und im Falle der Kampfhunde sei die
Berichterstattung schon sehr reißerisch gewesen. Verhindern konnte er
das aber nicht Lediglich mit dem Abendblatt sei eine gute
Zusammenarbeit möglich gewesen. Wie eine solche aussehen kann, möchte
ich im Kapitel "Warum das Ganze" beschreiben.
Auch über die Kosten
und Gerichtsverfahren haben wir uns unterhalten. Diese seien nicht zu
rechtfertigen und wäre es nach ihm gegangen, hätte man das Ganze
billiger haben können. Es ist sicher nicht verwunderlich, wenn ich auch
hier eine andere Meinung habe.
Einiges hat er mir
verschwiegen, z.B., daß er darüber informiert sein musste, dass per
Gerichtsbeschluss ein weiterer "Kampfhund" an die Besitzerin zurück
gegeben werden muss. Auch hier hatte Poggendorf eine andere Einstellung
als das Gericht. Dazu veröffentliche ich einen Brief, der unmittelbar
nach der Herausgabe aus dem Tierheim in der Süderstrasse veröffentlicht
wurde mit der Genehmigung des Autors:
"Sehr geehrte Damen und Herren,
Der 'gefährlichste Hund Hamburgs', der
Boxer-Rottweiler-Mischling 'Chico' von Frau Renate S. befindet sich
nach vier Jahren Haft-Odyssee in meinen Händen:
Frau Sommer konnte
Ihren Hund gem. Oberverwaltungsgerichtsurteil kürzlich wieder in die
Arme schließen. Vier Jahre Haft - fast ein halbes Hundeleben -
verbrachte Chico in der 'Harburger Halle', in verschiedenen
Tierheimen, zuletzt im Hamburger Tierschutzverein. Der
Geschäftsführer des Hamburger Tierschutzvereins, Herr Wolfgang
Poggendorf, bezeichnet diesen Hund als überaus gefährlich und ist
sich zusammen mit den 'Tierschutzexperten' der CDU und der SPD sowie
der 'Hundeexpertin' Feddersen-Petersen 'einig' dass dieser Hund
getötet werden muss".
'Chico'
befindet sich in meinem Gewahrsam und ich lade heute alle
interessierten Menschen ein, sich einen persönlichen Eindruck von
diesem Hund zu machen.
Nach meiner
Erkenntnis ist dieses Lebewesen als völlig normal einzustufen. Es ist
weder 'bissig' noch 'gefährlich' und ich behaupte heute, dass
diejenigen, welche sich im Hamburger Tierschutzverein und in der
CDU sowie der SPD für seine Tötung in den Hamburger Medien einsetzen,
Lügner und Betrüger sind.
Als besonders
schlimm empfinde ich es, dass Politiker der SPD und der CDU, die
wirklich von Hunden keine Ahnung haben, aber auch der Geschäftsführer
des Hamburger Tierschutzvereins, sich vehement für die Tötung dieses
überaus liebenswerten Tieres öffentlich engagieren.
Wenn ein
Tierschutzverein zu einer Tötungsanlage für ungewünschte Hunde im
Auftrage der Hamburger Politiker verkommt, dann verdient er diesen
Namen nicht.
Ich fordere deshalb
alle Menschen, die sich als Tierschützer verstehen auf, dem
unsäglichen Treiben der Herren Poggendorf, Fuchs und Dreßler Einhalt
zu gebieten.
Ich fordere Sie
auf, den von Frau Feddersen-Petersen erfundenen Wesenstest als
pseudowissenschaftlichen Müll zu ignorieren, damit nicht weitere
Lebewesen und deren Halter damit tyrannisiert werden können.
Die Listung von
Hunden wegen ihrer angeblichen Gefährlichkeit ist entsprechend der
Wissenschaft der Tiermedizin dummes Zeug. Wer dennoch daran festhält
ist ebenfalls als ein Lügner und Betrüger zu bezeichnen.
Auch wer Hunden
einen generellen Leinenzwang auferlegen will, dem unterstelle ich
heute unendliche Ignoranz, totale Unkenntnis der Hunde und die
Betreibung eines gefährlichen Populismus.
Mit freundlichen
Grüssen aus Hamburg - Rahlstedt,
Dirk Schrader -
Tierarzt - Tierärztliche Klinik Hamburg - Rahlstedt Rahlstedter
Straße 156 22143 Hamburg"
Mindestens weitere 8
Hunde sehen einem ungewissen Schicksal entgegen, denn auch sie sitzen
im Tierheim in der Süderstrasse und auch ihr Schicksal wird
wahrscheinlich vor Gericht entschieden.
Sich mit W.
Poggendorf zu unterhalten, fällt schwer, denn er ist derart von sich
selber überzeugt, dass nur seine Meinung zählt, andere können
Situationen, wie er sie täglich erlebt, nicht beurteilen.
Unterdessen wird
unter Mitarbeit des Tierschutzvereines, also Poggendorf, die "nächste
Sau durchs Dorf getrieben". Die Bürgerschaft diskutiert über einen
allgemeinen Leinenzwang für alle Hunde und Poggendorf befürwortet das.
So meldet dpa:
"Nach Beissattacken
- Tierschutzverein für generellen Leinenzwang
Hamburg (dpa/lno) -
Nach Beissattacken durch Hunde in Hamburg unterstützt der
Tierschutzverein Forderungen nach einem generellen Leinenzwang. 'Oft
wissen die Bürger nicht mehr, wo sie einen Hund laufen lassen dürfen
und wo nicht', meinte am Mittwoch der Hamburger Landesvorsitzende des
Vereins, Wolfgang Poggendorf. Aus 'logistischen Gründen' sei ein
genereller Leinenzwang sinnvoll, um Klarheit zu schaffen."
Und zum Schluss
fragte ich Poggendorf nach den Beißunfällen, die es mit Sugar gegeben
haben soll. Er hat mir von einem erzählt. Die Hündin saß mit ihm und
Mitarbeitern im Büro oder Aufenthaltsraum und ließ sich streicheln.
"Urplötzlich" sei sie herumgefahren und biss in einen Arm. Passiert sei
nicht viel, denn die Mitarbeiterin trug ein langärmeliges Shirt, einen
Pullover und eine wattierte Jacke. Das war in meinen Augen kein Biss,
denn bereits von einem Cocker an aufwärts wäre die Jacke und der Arm
anders "lädiert" wenn ein Hund, egal welcher Rasse, zubeißt. Von
anderen Vorfällen hat er nicht gesprochen.
Sugar + Christiane
Rohn
Foto: Heike + Thomas Steeb
Die Wesenstests
Insgesamt wurde Sugar
dreimal per Wesenstest in der Süderstrasse überprüft. Über Sinn oder
Unsinn dieser Tests wird heftig gestritten. Berechtigt, denn Poggendorf
sagte mir, in der Woche zwischen dem 1. und dem 6. August 2005 fänden
Verhandlungen "hinter verschlossenen Türen" zwischen dem
Tierschutzverein und den Behörden statt. Man beachte die Reihenfolge.
Sinn dieser Verhandlungen, aus den Erfahrungen mit Sugar werde man die
Wesenstests und die Verordnung überarbeiten.
Obwohl mir diese drei
Tests vorliegen, möchte ich im Detail nicht darauf eingehen, denn in
der gesamten Berichterstattung dreht sich alles um die Bilder der
angeblichen "Kinderwagenattacke" und die sind hinreichend bekannt.
Vorweg möchte ich aber über die betroffenen Rassen etwas schreiben.
Diese Hunde gelten als ausgesprochen "familienfreundlich" oder
menschenbezogen. Daher sind sie für einen längeren Aufenthalt wie den
in der Süderstrasse nicht geeignet. Eine derartige "Isolation" führt
automatisch zu einer Verhaltensänderung.
Dazu schrieb mir Dr. Claudia Ruf,
Biologin und Leiterin eines Tierheimes:
"Hallo Hartmut,
als promovierte
Wissenschaftlerin (Biologin mit Schwerpunkt Verhaltensforschung,
wenngleich nicht mit Hunden) und Bull Terrier Liebhaberin dreht sich
mir beim Lesen des Textes ... der Magen herum! ...
... Gleichzeitig
habe ich hier einen vier Jahre alten Pit Bull. Dieser Hund ist
freundlich zu jedermann, versteht sich (obwohl unkastriert) mit fast
allen anderen Hunden und wird wohl bis ans Ende seiner Tage im
Tierheim hausen müssen, da er per Gesetz unwiderlegbar gefährlich ist
und damit unvermittelbar ...
... Ich frage mich,
wie sich ... erklärt, daß in England ca. 100.000 Bull Terrier und
250.000 Staffordshire Bull Terrier leben, wobei gerade letztere Rasse
aufgrund ihrer Kinderfreundlichkeit besonders geschätzt wird. Sind
die Engländer wohl darauf aus, daß ihre Kinder zerfleischt werden?"
Die ersten beiden
Tests von Sugar wurden ohne die dem Hund vertraute Person
durchgeführt. Würde jemand etwas derartiges von mir bei meinen Hunden
verlangen, würde ich alleine diese Entscheidung vor allen Gerichten
anfechten. Der dritte Test erfolgte unter Beteiligung des Halters.
Das Ergebnis, mit einem Leinen- und Maulkorbzwang versehen, ist Sugar
durchaus 'händelbar'."
Es wurde also zum
Nachteil des Hundes getestet und das von dem Vorsitzenden der
Landesgruppe Hamburg im deutschen Tierschutzbund und Geschäftsführer
eines Tierheimes.
Wenigstens für mich
nicht weiter verwunderlich, denn nach meinem Gespräch mit Poggendorf
hatte ich den Eindruck, dass das Ergebnis vorher fest stand. An den
Spekulationen im Internet, Poggendorf und die zweite Gutachterin Dorit
Feddersen-Petersen seien befreundet und per DU und es könne durchaus
sein, dass der Kinderwagen in irgendeiner Form präpariert gewesen sei,
werde ich mich nicht beteiligen, denn darüber habe ich keine
Informationen.
Allerdings bin ich
schon der Meinung, daß Sugar die ersten beiden Tests nicht überleben
sollte. Dazu komme ich nach einem Gespräch mit Christiane Rohn. Sie
sagte mir, einen Impfpass habe sie für Sugar nicht bekommen. Der Hund
war 15. Monate im Tierheim, Tierärzte empfehlen, einige Impfungen,
darunter Tollwut, jährlich zu wiederholen. Kein Impfpass, keine
Impfung. Nicht nachvollziehbar, denn die Gefahr der Tollwutübertragung
z.B. durch Füchse ist bei einem derart großen Gelände, wie das in der
Süderstrasse, durchaus gegeben. Über die "Stadtflucht" von Füchsen
wurde oft genug berichtet.
Im übrigen
veröffentlicht Christiane Rohn folgende Zeilen:
"Ihr körperlicher
Zustand war vom ersten Tag an geprägt von einer Scheinträchtigkeit,
zu wenig Kondition, einer Ohrenentzündung und einer Schürfstelle auf
dem Rücken und an der Nase. Von uns wurde Sugar tierärztlich
behandelt."
Der dritte Test wurde
übrigens durchgeführt unter Mitarbeit des Halters. Das Ergebnis ist
bekannt. Der Hund ist 'händelbar'. Das Abendblatt schreibt zu diesem
Sachverhalt:
"In
dem Urteilstext, der dem Abendblatt vorliegt, beziehen sich die
Richter auch auf Ausführungen der Amtstierärztin Friederike Kerner,
die bemängelt hatte, der Wesenstest sei zum Teil unsachgemäß
durchgeführt worden. Möglicherweise könne das Ergebnis dadurch
verfälscht worden sein, daß sich Sugar durch den für sie
'ungewohnten' Einsatz eines Maulkorbes anders verhalten hätte als
sonst, heißt es in dem Urteil. Außerdem fehlten Angaben zum genauen
Ablauf des Tests sowie eine 'differenzierte Beschreibung des
Verhaltens der Hündin'. Gleiches gelte hinsichtlich der von der
Tierheim-Leitung beschriebenen Zwischenfälle mit Sugar im täglichen
Umgang."
Dass diese
Amtstierärztin richtig liegt, bestätigt Dr. Feddersen-Petersen. Auf der
Internetseite des Hamburger Tierschutzvereines schreibt sie:
"Für Hunde, die
ständig einen Beißkorb tragen müssen, entfällt die Möglichkeit, einen
Großteil angeborener Verhaltensweisen ausführen zu können, was neben
der Tierschutzrelevanz nicht ungefährlich ist, da so Aggressivität
aus Frustration entsteht, sich über längere Zeit auch beständige
Verhaltensfehlentwicklungen oder gar –störungen entwickeln können...
... Angeleinte
Hunde können soziale Kontakte zu Artgenossen nur bedingt und unter
starken Einschränkungen ausführen. Dies gilt verstärkt für Hunde mit
Maulkorbzwang, der allen natürlichen Verhaltensprogrammen
widerspricht. Die dabei üblichen Rituale sind für einen
maulkorbtragenden Hund unmöglich. Gesteigerte Aggressivität kann das
Ergebnis der daraus resultierenden Schäden sein...
...Der
Wärmeregulation wird bei ständigem Tragen eines Maulkorbs nicht
genüge getan. Gerade Rassen mit hohem Bewegungsdrang und großer
Aktivität leiden nicht selten unter Kreislaufstörungen oder erliegen
gar einem Kreislaufkollaps. Dies macht den Schaden und das Leiden für
das Tier offenkundig.
Ein genereller
Maulkorbzwang verstößt daher ebenso wie ein genereller Leinenzwang
gegen die §§ 1 und 2 des Tierschutzgesetzes und kann somit in keiner
Weise befürwortet werden."
Dr.
Feddersen-Petersen war die Gutachterin des zweiten Wesentestes.
...
der nächste Schoß
Foto: Heike + Thomas Steeb
Warum das Ganze?
Zunächst spielt die
Politik der Hansestadt und anderer Bundesländer eine große Rolle. Nach
dem tödlichen Unfall in Hamburg im Jahre 2000 wollten die Behörden
reagieren und erließen die mit heißer Nadel gestrickten Verordnungen.
Diese wurden in der Zwischenzeit vollständig, oder in Teilen von
diversen Gerichten gekippt. Daher braucht man Beweise für das
Vorhandensein gefährlicher Rassen. Anders ausgedrückt, man muss, um in
Zukunft nicht weiterhin vor den Gerichten zu unterliegen, Hunde
vorführen können, die die Öffentlichkeit auf die Seite der Politiker
ziehen können und da waren bisher Sugar und Chico ein "dankbares
Objekt".
"Leider" liegt in der
Zwischenzeit eine Studie über so genannte gefährliche Rassen vor.
Dazu schreibt dpa:
"Hochschule untersuchte das Wesen von
Kampfhunden: Es seien 'friedliche Tiere'"
erstellt 13.04.05, 13:25h,
aktualisiert 13.04.05, 16:16h
Hannover/dpa. Die
Mehrzahl der so genannten Kampfhunde sind einer Untersuchung der
Tierärztlichen Hochschule (TiHo) in Hannover zufolge vom Wesen her
friedliche Tiere. Diesen Schluss zieht die TiHo aus insgesamt mehr
als 1000 Wesenstests der vergangenen fünf Jahre. 96 bis 98 Prozent
der untersuchten American Staffordshire Terrier, Bullterrier,
Pitbullterrier, Dobermann oder Rottweiler verhielten sich durchgängig
nicht angriffslustig und genauso ausgeglichen wie die Golden
Retriever in einem Vergleichstest. 'Der Bullterrier ist einer der
freundlichsten Hunde', stellte Professor Hansjochim Hackbarth, Leiter
des Instituts für Tierschutz und Verhalten an der TiHo, fest.
Aggressives
Verhalten bei Hunden könne man nicht an der Rasse festmachen, sagte
Hackbarth."
Zweitens geht es um
das "Gesicht" von Poggendorf und einer ganzen Reihe von Politikern und
Journalisten. Vor wenigen Tagen war Sugar noch eine "Beißmaschine",
"Deutschlands gefährlichster Hund" und anderes, neuerdings präsentiert
Christiane Rohn eine ganz andere Sugar. Das hätte verhindert werden
können, hätten die Verantwortlichen der Einschläferung zugestimmt.
Drittens geht es um
Geld. Dazu ein Auszug aus dem Hamburger Abendblatt:
"Jürgen Nielsen vom
Bund der Steuerzahler spricht angesichts der hohen - zum Teil durch
Steuern finanzierten - Pflegekosten für Sugar von 'hellem Wahnsinn':
'Das kann der Allgemeinheit nicht zugemutet werden'. Sugars
Unterbringung im Tierheim Süderstraße hat bisher 7.500 Euro (4.000
Euro aus Steuergeld) gekostet. Insgesamt wurden dort für Fälle, in
denen über den weiteren Verbleib extrem gefährlicher Hunde noch
Gerichtsverfahren anstehen, bereits Mittel in Höhe von 100.000 Euro
ausgegeben.
Andreas Dressel
(SPD) fordert: 'Diese Kosten sollten die Besitzer der Tiere tragen.'"
erschienen am 14.
April 2005 in Hamburg
Das aber ist nur der
eine Teil, der andere stellt sich so dar: Wer in der Suchmaschine
Google mal den Begriff "Tierheim Hamburg" eingibt, findet auf Platz
eins das Franziskustierheim der Bundes gegen Missbrauch der Tiere. Auch
die wollen und brauchen Geld, genauso übrigens wie die zahlreichen
Tierschutzvereine und Tierheime, aber auch die privat finanzierten
Vereine, zu denen auch der von Christiane Rohn gehört.
Pro Jahr werden hier
Summen umgedreht, die in die Millionen gehen und verständlicherweise
will jeder seinen Anteil vom großen Kuchen haben.
Schlicht und einfach
dargestellt, heißt es im Tierschutz nicht:
"Konkurrenz
belebt das Geschäft", sondern "Konkurrenz verdirbt das Geschäft"!
Und letztendlich
"jammert" zwar auch der Tierschutzverein an der Süderstrasse über das
"viele schöne Geld", das Sugar und andere gekostet haben, stellt man es
aber geschickt an, bekommt man Spenden für die "ungeliebte
Unterbringung" der gefährlichen Hunde, die den angeblichen Einsatz von
3.500 Euro bei Sugar um einiges übertreffen könnten.
Reden wir über Geld,
muss natürlich auch noch beachtet werden, daß der "Werbeeffekt", den
diese Hunde bringen, nicht zu unterschätzen ist. Ein "schauerlicher
Artikel" im Abendblatt oder anderen Zeitungen ist kostenlose Werbung.
Und zu guter Letzt
darf nicht vergessen werden, dass mit dem so genannten Wesentest
ebenfalls Geld "im Schlaf" verdient wird. Obwohl es nach meinem Wissen
keine Statistik über die Anzahl der "gelisteten Hunde" gibt, dürften es
nicht viel weniger als 10.000 sein. Würde es gegen den erbitterten
Widerstand des SV (Verein für deutsche Schäferhunde) gelingen, auch
diesen Hund zu listen, werde ich Sachverständiger und damit ein reicher
Mann. Bei Beträgen pro Wesenstest bis zu 400 Euro und in einigen
Bundesländern, regelmäßiger Wiederholung in unterschiedlichen
Zeiträumen hat man eine treue und immer wiederkommende Kundschaft.
Nach meiner
Information ist Poggendorf als Gutachter zugelassen.
Sugar und ich
Foto: Heike + Thomas Steeb
Dazu kommen für die
Kommunen mit dem bis zum 10fach höheren Hundesteuersatz "lustig
sprudelnde Quellen". Demnach müsste eigentlich jeder Bürgermeister froh
über Listenhunde" in seiner Gemeinde sein.
Über die Kosten eines
angestrebten "Hundeführerscheines" will ich erst gar nicht sprechen,
der wäre nämlich so etwas, wie eine dicke fette Ölquelle, die nie
versiegt.
Alternativen
Sicher die einfachste
und billigste Alternative wäre gewesen, mit dem Halter des Hundes eine
außergerichtliche Einigung zu suchen. Die könnte dahin gehen, daß er
durch ein Besucherrecht mit der Hündin arbeiten könnte, sie also auf
einen Wesenstest vorbereiten kann. Außerdem hätte Sugar dann wenigstens
ein eingeschränktes Verhältnis zu ihrer Bezugsperson gehabt.
Bei einer solchen
Einigung wäre es sicher auch möglich gewesen, die Hündin in eine
entsprechende Einrichtung zu geben, die sich zum einen mit den Rassen
auskennt und zum anderen versucht, den Hund sozusagen erneut zu
sozialisieren. Dass nach dem Umzug zu Christiane Rohn so etwas gar
nicht nötig ist, wusste man zum damaligen Zeitpunkt nicht. Wenigstens
in der Süderstrasse hat man mit Sugar nicht gearbeitet, bzw. man hatte
Angst vor ihr und hielt sie daher in "Einzelhaft" ohne jegliche
Kontakte.
Dem deutschen
Tierschutzbund sind zahlreiche Tierheime in Deutschland angeschlossen.
In der Vergangenheit wurden unter den Tierheimen so genannte
Listenhunde ausgetauscht, um eine Überbelegung zu vermeiden. Auch das
wäre mit dem Einverständnis des Halters möglich gewesen. Des weiteren
gibt es eine ganze Reihe von privat betriebenen Tierschutzvereine, die
eine Berechtigung zum Halten dieser Listenhunde haben, auch die wären
sicher eingesprungen, wenn es um die Alternative töten oder
Sozialisieren gegangen wäre. Zu ihnen zählt z. B. auch Christiane Rohn.
"Ich will an den
Tisch..."
Foto: Heike + Thomas Steeb
Die Zukunft
Sugars Zukunft ist
gesichert und auch der Rüde Chico kann nach 4 Jahren "Einzelhaft"
wieder ein normales Leben führen. Denn so, wie sich Tierarzt Schrader
darstellt, zählt er nicht zu den Duckmäusern, sondern zu denen, die
"Unrecht" benennen.
Aber etwas anderes
möchte ich in Bezug auf die beiden und weitere Hunde ansprechen,
nämlich ihre finanzielle Absicherung.
Krass ausgedrückt,
hat Christiane Rohn seit der Aufnahme von Sugar Nachteile. Sie wird
bedroht und Spenden sind rückläufig. Das kann nicht angehen.
Daher werde ich
diesen Artikel überall zur Veröffentlichung anbieten, Internetforen,
Mailinglisten, Rasseclubs, Tierschutzvereinen usw. Und ich will
auffordern, Christiane Rohn zu unterstützen. Das heißt "Butter bei die
Fische", also Spenden oder Fördermitgliedschaft im Verein.
Wenn unsere Familie
nicht schon Fördermitglied im Verein "Lebenswürde für Tiere" wäre,
würden wir spätestens jetzt eintreten. Aber wir werden noch mal eine
Spende überweisen.
Wer unsere Zeitung
gelesen hat, wird sich erinnern, daß wir ab diesem Jahr einen Preis
vergeben wollen für gute "Tierschutzarbeit", nämlich:
"Pro-Hirtenhunde-Preis". Für das Jahr 2005 ist Christiane Rohn die
"heißeste Anwärterin".
Und es gibt noch eine
Möglichkeit, den Gnadenhof zu unterstützen, nämlich durch den Kauf des
Buches von Christiane Rohn. Wer bei ihr anruft, hat in der Regel am
übernächsten Tag dieses in der Post. Eine Buchbesprechung haben wir
veröffentlicht, denn wir halten es für eines der besten Fachbücher seit
vielen Jahren.
Lesen könnten das z.
B. auch eine ganze Reihe der Journalisten/innen, die fachmännisch Sugar
beurteilt haben.
Laut Presse gibt es
in der Süderstrasse noch eine weitere Reihe von Hunden, denen ein
ähnliches Schicksal wie Sugar und Chico droht. Wir fordern daher alle
"Hundeverrückten" auf, beim Tierschutzverein und den Fraktionen der
Bürgerschaft zu protestieren. Nur eine wachsame Öffentlichkeit kann
verhindern, daß evtl. diese Hunde sterben müssen.
Christiane Rohn sagte
mir, hätte sie mehr Platz, würde sie auch diese Hunde nehmen.
"Rette sich wer kann
vor diesem Hund!" Heike + Sugar
Foto: Heike + Thomas Steeb
Nachgeschichte
Am 11. August war ein
"Filmmensch" auf dem Gnadenhof, er hatte mit Sugar seinen Spaß und eine
Menge guter Bilder. Der Höhepunkt aber war, daß Christiane Rohn den
Wesenstest mit dem Kinderwagen und dem "Babygeschrei" wiederholte.
Sugar hat ihn mit Bravour bestanden. Deswegen nähere ich mich
denjenigen an, die glauben, dass an den Wesenstests in Hamburg etwas
nicht stimme.
Am Sonntag den 14.
August hatte ich das Vergnügen und die Ehre, Sugar kennen lernen zu
dürfen. Auf eine Schilderung der Hündin mit Tränendrüse und Gefühlen
möchte ich verzichten. Aber eines ist mir aufgefallen: Man kann einem
Hund durchaus aggressives Verhalten abtrainieren, wenn man genug Zeit
und viel, viel Geduld hat.
Aber Sugar hat ein
Verhalten gezeigt, dass ihren wahren Charakter darstellt. Sie benimmt
sich gemäß ihrer Vererbung und ihren Erfahrungen (Sozialisierung), die
sie erfahren hat. So ein Verhalten ist bei einem angeblich aggressiven
Hund nicht in einem derart kurzen Zeitraum erlernbar, ich möchte
behaupten, eigentlich gar nicht.
Sugar hat, als sie
in die "Galerie" von Christiane Rohn gelassen wurde, acht völlig fremde
Menschen vor sich gehabt. Wir wurden alle freudig begrüßt und
"abgeschleckt".
Meiner Meinung nach
ist Sugar ein völlig normaler Hund und hätte sie nicht alle Auflagen
der Welt, was ihre Haltung angeht, würde ich mit ihr überall hingehen.
Daher bin ich fest
davon überzeugt, daß der Titel "Entenjagd in der Süderstrasse"
berechtigt ist. Sugar ist ein liebenswerter und normaler Hund, eine
Gefahr stellt sie für niemand dar, egal ob Mensch oder Tier.
Konsequenzen
Wer als so genannter
"Tierschützer" mit Hunden so umgeht, sollte "aus dem Verkehr gezogen
werden". Daher ist es meiner Meinung nach dringend erforderlich, W.
Poggendorf die Zulassung als Gutachter zu entziehen.
Als Geschäftsführer
des Tierschutzvereines in der Süderstrasse sollte er zurücktreten.
Ebenfalls ist W.
Poggendorf als Landesvorsitzender Hamburg im deutschen Tierschutzbund
nicht tragbar, er handelt zum Nachteil von Tieren.
Nachsatz
Unterdessen hat der
Bild Journalist STEFAN LUTZ in der Hamburger Ausgabe einen Artikel
veröffentlicht mit Bildern der "wahren" Sugar, eines mit ihr auf dem
Schoß. Auch die Berichterstattung war sehr fair. Dafür ein DANKESCHÖN
nach Hamburg!
Hier nachzulesen!
Hartmut Deckert
Dieses Bild hat nichts
zu bedeuten
Esel auf dem Gnadenhof
Foto: Heike + Thomas Steeb
Dieser Artikel ist
frei gegeben, d. h., wir verzichten auf alle Urheberrechte und
wünschen, dass er überall veröffentlicht wird.
Alle interessierten
Internetforen, Mailinglisten, Vereine, Privatpersonen, usw. bekommen
auf Anforderung diesen Artikel als Word-Datei. Selbstverständlich kann
er auch kopiert werden.
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