Nerv-Liste

12. November 2000

Dipl.-Ing. Bernd Schwab                               

 Koblenz

 

Herrn
Andreas Damian
- Mitglied des Stadtrates und der DPG -
Concordiastraße 20

56170 Bendorf

 

Sehr geehrter Herr Damian,

das asoziale Verhalten des Bendorfer Stadtrates in Sachen Hundesteuer hat sich mittlerweile bis nach Koblenz herumgesprochen.

Im Dritten Reich waren es die Juden und die Ausländer,  heute sind es die Hundehalter, die vom Staat durch Rassendekrete abgehalftert werden. Das mag zwar ein anderer Level sein, das faschistoide Gedankengut, das dahinter steckt, ist das Gleiche: Diskriminierung von Minderheiten und Rassenhygiene!

Es ist symptomatisch, dass im Bendorfer Rassendekret ausschließlich Ausländer aufgezählt werden. Kein einziger Deutscher Hund ist dabei, obwohl der Deutsche Schäferhund die bundesdeutsche Beißstatistik mit tödlichen und schwersten Verletzungen in einsamer Spitze anführt.

Populistische Politiker aller Couleur haben vor der Macht der Schäferhundvereine die Hosen voll und stürzen sich daher lieber auf Menschen, von denen sie nichts zu befürchten haben: Auf missliebige Minderheiten, um damit dem von quotengeilen Medien manipulierten, gemeinen Volk nach dem Mund zu reden zu können! (Hier hat sich vor allem die Primitiv-Journaille „BILD [macht blöd]“) besonders hervorgetan.)

Jetzt muss Frau Zindt aus Bendorf jährlich über 7.000 DM Hundesteuer bezahlen, nur weil sie vor Jahren vier harmlose Hunde in ihren Haushalt aufgenommen hat.

Einige Halter werden jetzt ihre Haushaltsmitglieder „abschaffen“ und damit die Tierheime auffüllen. Da Bendorf wahrscheinlich kein eigenes Tierheim hat, wird die Verantwortung mal wieder einer anderen Stadt übergebügelt. Tierheime werden auch aus Spenden finanziert! Während sich Bendorf die Taschen füllt, sollen die Spender noch mehr bluten. Das ist Zynismus pur!

Ich jedenfalls werde aus diesem charakterlosen Beschluss des Bendorfer Stadtrates meine Konsequenzen ziehen und sowohl das Normenkontrollverfahren gegen die Stadt Bendorf wegen Erhebung einer Erdrosselungssteuer mitfinanzieren, als auch die steuerliche Patenschaft für einen der Hunde übernehmen.

Hunde, sehr geehrter Herr Damian, schafft unsereins genau so wenig ab wie die eigenen Kinder. Menschen, die von anderen verlangen, ihre Hunde herzugeben, sind die gleichen Charaktere, die auch ihre eigenen Kinder ans Schafott liefern würden, wenn der Staat es anordnet.

Sobald die Bendorfer Willkürsteuer in Kraft tritt werde ich aus der Deutschen Postgewerkschaft und aus der Katholischen Kirche austreten und als Grund die Bendorfer Hundesteuer sowohl gegenüber dem Vorstand der DPG als auch gegenüber dem Bistum vortragen.

Die dadurch freiwerden Gelder werde ich Frau Zindt für ihre Hunde zur Verfügung stellen, und das sind immerhin mehr als 3.000 DM im Jahr.

Sehr geehrter Herr Damian, ich kenne nicht Ihre persönliche Einstellung und weiß auch nicht ob Sie für oder gegen diese Schandtat gestimmt haben.

Sollten Sie jedoch wider Erwarten Ihre Hand für diese Erdrosselungssteuer gehoben haben, dann tragen auch Sie die Mitverantwortung dafür, dass ein überzeugter Gewerkschaftler aus der DPG und ein gläubiger Christ aus der Kirche herauskatapultiert worden ist.

Mit freundlichen Grüßen

 

Bernd Schwab



           Systran.com

 

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